Hitze und Waldbrände: Tausende Menschen in Südeuropa auf der Flucht

Südeuropa leidet unter wochenlanger Hitze
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Von euronews mit dpa
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Immer wieder flammen Brände in Südeuropa neu auf. Die Feuerwehr kommt mit dem Löschen kaum hinterher.

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In großen Teilen Südeuropas müssen sich die Menschen vor Waldbränden in Sicherheit bringen. An der südfranzösischen Atlantikküste wurden in der Nacht zum Sonntag zahlreiche Menschen vor einem großen Waldbrand in Sicherheit gebracht. Der Brand war auf trockenem Boden erneut aufgeflammt und habe Campingplätze im Gebiet südlich von Bordeaux gefährdet, so die zuständige Präfektur. Mehr als 14 000 Menschen mussten wegen Waldbränden ihre Häuser oder ihren Ferienort vorsichtshalber verlassen. Die Flammen zerstörten insgesamt 10 500 Hektar Land. Bereits seit Dienstag versucht die Feuerwehr vergeblich, die Flammen in dem Gebiet in den Griff zu bekommen.

Auch in Spanien toben nach wochenlanger Hitzewelle viele Feuer. Hier hatte es zuletzt Temperaturen von bis zu 45 Grad gegeben. Im Süden Andalusiens mussten sich 3.000 Menschen aus verschiedenen Dörfern in Sicherheit bringen. 200 Feuerwehrleute und 18 Löschhubschrabuer sind im Einsatz um die zahlreichen Brandherde unter Kontrolle zu bringen. Die Behörden haben eine Untersuchung der Brandursachen angekündigt.

In Portugal registrierten die Messstationen einen Temperaturrekord von 47 Grad Celsius in der Nähe der Stadt Pinhao im Norden des Landes. Auch hier mussten tausende Menschen vor den Flammen fliehen. Für den Anfang der neuen Woche sind etwas niedrigere Temperaturen angekündigt. Allerdings soll das Thermometer immer noch auf 35 Grad steigen.

In den ländlichen Regionen der beiden Länder mussten Tausende Menschen wegen herannahender Flammen ihre Häuser und Bauernhöfe  fluchtartig verlassen, manche schon vor Tagen. "Mir sind 130 Bienenstöcke verbrannt", klagte ein Bauer in der Region Caceres dem staatlichen spanischen TV-Sender RTVE. Ein anderer berichtete vom Feuertod seiner 40 Schafe und seines Pferdes, weitere davon, dass ihr Vieh verdurste, weil sie nicht zu ihren Höfen dürften. Welche Schäden die Brände in Naturschutzparks und unter Wildtieren anrichten, ist kaum abzuschätzen. 

Pausenlos sind tausende Brandbekämpfer im Einsatz. Wie gefährlich das ist, zeigte der Absturz einer einmotorigen Maschine in Portugal am Freitag, bei dem der Pilot ums Leben kam. 

In Griechenland wurden von Samstag auf Sonntag binnen 24 Stunden 119 Waldbrände registriert. Die meisten Brände werden recht schnell gelöscht, manche wachsen sich jedoch zu Großbränden aus. So schwelte am Sonntag auf Kreta südlich der Hafenstadt Rethymno weiterhin ein Brand, der bereits am Freitag ausgebrochen war und zwischendurch Dörfer bedrohte, die evakuiert werden mussten. Zwar sei dieser Brand mittlerweile unter Kontrolle, die Glut verstecke sich jedoch "sehr geschickt" im Boden, berichtete die Zeitung "Kathimerini".

Schwierigkeiten bereiten vor allem die bisweilen starken Winde, die um diese Jahreszeit in der Ägäis wehen - sie können ein fast ersticktes Feuer im Nu wieder anheizen und vorantreiben. Die griechische Feuerwehr schätzt das Risiko für Waldbrände in vielen Teilen Griechenlands weiterhin als "sehr hoch" ein.

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