Ukrainischer Drohnenangriff auf Krim

Evakuierung von Ukrainern aus der Region Cherson
Evakuierung von Ukrainern aus der Region Cherson Copyright AP Photo - Bernat Armangue
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Von Julika Herzog mit dpa, AFP, AP
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Krim-Stadt Sewastopol meldet ukrainischen Drohnenangriff.

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Die Stadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist am Dienstag von ukrainischen Drohnen angegriffen worden, dies meldeten die örtlichen Behörden. Sie hätten ein Strom- und Heizkraftwerk im Stadtteil Balaklawa angreifen sollen.

Zwei Drohnen abgeschossen, drei abgefangen

Der von Russland eingesetzte Stadtchef Michail Raswoschajew teilte mit, die Flugabwehr sei im Einsatz, zwei Drohnen seien abgeschossen worden. Schäden habe es nicht gegeben. Über dem Meer nahe der Hafenstadt habe die Schwarzmeerflotte drei weitere Drohnen abgefangen.

Berichte, denen zufolge Bewohner der Krim evakuiert werden sollen, weist der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der sogenannten Republik Krim Sergei Aksjonow als "Fake News" zurück:

"Liebe Bewohner der Krim, lassen Sie sich nur von verifizierten offiziellen Informationsquellen leiten. In Fragen der Mobilisierung und Evakuierung vertrauen Sie nur den Informationen, die von mir persönlich kommen. Ich bin rund um die Uhr im Dienst. Die Krimbewohner lassen sich nicht täuschen. Wir werden Sie zeitgerecht und völlig offen informieren, in jeder Situation, selbst in der schwierigsten und unangenehmsten."

Als Marinebasis der Schwarzmeerflotte ist Sewastopol für Russland strategisch wichtig. Das ukrainische Militär hat die Stadt schon mehrfach mit Kampfdrohnen aus der Luft angegriffen, einmal auch von See aus mit ferngesteuerten unbemannten Booten.

4000 Wärmestuben für frierende Ukrainer

Eine Evakuierung von Menschen aus den vor kurzem von der ukrainischen Armee befreiten Regionen um Cherson und Mykolajiw hat dagegen sicher begonnen. Wegen der gezielten Zestörung der Energieinfrastruktur durch Russland bereitet sich das Land auf einen harten Winter vor - teils ohne Strom, ohne Heizung und ohne fließendes Wasser.

Mit Tausenden öffentlichen Wärmestuben, sogenannten "Stabilitätspunkten" in Schulen und Verwaltungsgebäuden, will die Ukraine nun ihre Bevölkerung durch den Winter bringen. Mehr als 4000 solcher "Stabilitätspunkte" in Schulen und Verwaltungsgebäuden seien landesweit bereits vorbereitet, so Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Weitere sollten folgen. "Alle grundlegenden Dienstleistungen werden dort bereitgestellt", sagte er in Kiew in seiner nächtlichen Videoansprache. "Dazu gehören Strom, mobile Kommunikation und Internet, Wärme, Wasser, Erste Hilfe. Völlig kostenlos und rund um die Uhr."

Durch die russischen Raketenangriffe auf das Elektrizitätsnetz kämpft die Ukraine mit Stromausfällen, zudem sorgen die Attacken auch für große Probleme bei Fernwärme, Wasser- und Gasversorgung.

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