Kriegsverbrechen in Pravdyne im Süden der Ukraine: Bewohner finden Leichen ohne Kopf

Kriegsverbrechen in Pravdyne
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Von Anelise Borges
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Kriegsverbrechen in Pravdyne im Süden der Ukraine: Anwohner stehen unter Schock, nachdem sie die verstümmelten Leichen von sechs Menschen gefunden haben.

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In dem Dorf Pravdyne waren Serhiy und Sasha nicht vorbereitet auf das, was sie vor ein paar Tagen aus dem Garten dieses zerbombten Hauses ausgraben würden. Fünf Menschen, zwei von ihnen ohne Kopf. Der sechste hatte nur noch die Hälfte seines Körpers, weil er einen Monat im Garten lag und die Hunde Teile von ihm ausgegraben hatten. An den Handgelenken von drei der Toten fanden die Kriminalisten Stricke.Leichen mit Folterspuren. Spuren, die Russland in vielen besetzten Gebieten der Ukraine hinterlassen hat.

Serhi: "Ich kannte sie. Sie waren gute Jungs. Angemessene, gute Arbeiter. Was soll man machen?"

Die Polizei hat die Leichen ausgegraben, die ukrainische Staatsanwaltschaft ermittelt. Massenhinrichtungen gelten als Kriegsverbrechen, und die EU hat ein Sondertribunal gefordert, um Russlands Vorgehen in der Ukraine zu untersuchen.

Sascha denkt, er hätte in diesem Grab liegen können. Der 35-Jährige wurde von russischen Truppen festgenommen - zweimal - und beschuldigt, der Ukraine Informationen geliefert zu haben, die Kiew bei der Rückeroberung des Landes halfen. Er wurde 8 Tage lang festgehalten, verhört, geschlagen und schlimmeres.

Sascha: "Einmal hoben sie die Säcke von unseren Köpfen und sagten: "Das wird mit jedem Ukrainer passieren". Dann holten sie drei unserer Leute heraus, die nachweislich zur ukrainische Anti-Terror-Operation gehörten, und erschossen sie."

Sasha steht immer noch unter Schock. Aber er sagt, dass das, was er erlebt hat, seine Entschlossenheit, zu kämpfen, nur noch verstärkt: "Ehrlich gesagt, fühle ich mich jeden Tag mehr und mehr als Ukrainer. Und ich werde sie hier rausschmeißen."

Anelise Borges, Pravdyne im Süden der Ukraine, für EURONEWS.

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