Grabenkämpfe und Bombenhagel: Schlacht um Bachmut nimmt apokalyptische Züge an

Hart umkämpfte Stellungen
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Von Euronews
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Es ist ein Grabenkrieg. Schlamm und Morast erschweren die Fortbewegung. Dennoch meldete das russische Verteidigungsministerium kleine Gewinne.

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Die Schlacht um die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine hat sich in den vergangenen Tagen dramatisch zugespitzt. Die Zerstörung ist enorm, das Leid der Zivilisten unbeschreiblich groß. Immer wieder versuchen Sanitäter mitten im Bombenhagel, Verwundete aufzusammeln und ins Krankenhaus der Stadt zu bringen.

Es ist ein Grabenkrieg. Schlamm und Morast erschweren die Fortbewegung. Dennoch meldete das russische Verteidigungsministerium kleine Gewinne, seine Truppen hätten zwei Dörfer in der Nähe von Bachmut erobert.

Wiedergutmachung für die Schmach von Cherson und Charkiw

Für Moskau ist der Sieg über die Stadt von strategischer und moralischer Bedeutung - um den demütigenden russischen Rückzug aus Cherson und Charkiw wieder wettzumachen.

Der Kreml seinerseits wirft dem Westen vor, den Konflikt weiter anzuheizen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärte am Mittwoch, die Unterstützung der Nordatlantischen Allianz für die Ukraine destabilisiere Europa. Die Zusage der NATO-Außenminister, Kiew zu unterstützen, führe zu einer "weiteren Eskalation des Konflikts".

Lawrow beschuldigt den Westen

Und Außenminister Sergej Lawrow bei einer Konferenz in Moskau: "Der Krieg, den der kollektive Westen gegen Russland losgetreten hat, wirkt sich auf die Lage der strategischen Stabilität aus." Die Ukraine und ihre Bürger würden dabei als "Verbrauchsmaterial" verheizt. 

Die Ukraine werde vom Westen zur Fortsetzung des Kriegs gedrängt. Die NATO sei kein Verteidigungsbündnis mehr, sondern ein Aggressor, sagte Lawrow.

EU will Reparationsplan mit Partnern abstimmen

Nach dem Willen der EU-Kommission sollen auch Erlöse aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten für den Wiederaufbau in der Ukraine genutzt werden können. Kurzfristig könne eine Struktur geschaffen werden, um durch Sanktionen blockierte Mittel zu verwalten und zu investieren, erklärte von der Leyen. 

Fortschritte gibt es nach Angaben aus der EU-Kommission auch bei der Rechtsgrundlage für die Enteignung russischer Oligarchen. In welchem Maß die eingefrorenen Vermögenswerte dieser Oligarchen im Wert von knapp 19 Milliarden Euro davon betroffen sein könnten, blieb unklar. Die Regelung soll nicht rückwirkend gelten. 

Die Vorschläge sollen mit den EU-Staaten sowie internationalen Partnern abgestimmt werden. "Der Schaden der Ukraine wird auf 600 Milliarden Euro geschätzt", sagte von der Leyen.

Lage an der Dnipro-Front etwas beruhigt

Derweil scheint sich die Lage am Dnipro-Fluss etwas beruhigt zu haben. In Dörfern, die kürzlich von den russischen Truppen verlassen wurden, wehte die ukrainische Flagge. Man sei bereit, jede russische Gegenoffensive abzuwehren, hieß es von ukrainischer Seite.

Auch hier werden weiter Schützengräben ausgehoben. Wie in anderen Gebieten des Landes ist der Winter auf dem Vormarsch.

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