Shitstorm: Schädel aus dem kolonialen Kongo in Brüssel versteigert

Serge Hutry, Auktionator beim Brüsseler Auktionshaus Vanderkindere
Serge Hutry, Auktionator beim Brüsseler Auktionshaus Vanderkindere Copyright BERTBF
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Ein Auktionshaus hat menschliche Schädel aus der Kolonialzeit versteigert - und damit einen gewaltigen Shitstorm ausgelöst.

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Geschichte kann ein Minenfeld sein, in Belgien insbesondere, wenn es sich um die koloniale Vergangenheit dreht. Ein Brüsseler Auktionshaus hat menschliche Schädel aus der Kolonialzeit versteigert - und damit einen gewaltigen Shitstorm ausgelöst. Das Auktionshaus hat sie zurückgekauft und will sie der Demokratische Republik Kongo übergeben.

Alles war legal, aber es gibt eben auch eine menschliche Seite, und darauf haben die meisten Leute auf Twitter reagiert… "wie kann man nur menschliche Schädel verkaufen."
Serge Hutry
Auktionator bei Vanderkindere in Brüssel

Geschichtskritische Gruppen, die die Missstände der Kolonialzeit anprangern, habe die sozialen Netzwerke mit Kritik überschwemmt.

Es ist einfach skandalös, Schädel von Opfern der Kolonialisierung zu verkaufen. Ein bisschen ist es so, als würde man sie ein zweites Mal umbringen.
Geneviève Kaninda
Kollektiv der kolonialen Erinnerung

Nach Jahrzehnten des Schweigens hat Belgien begonnen, sein Kolonialgeschichte kritisch zu beleuchten – und den praktischen Fragen einen rechtlichen Rahmen zu geben.

Die Zeiten ändern sich, und ich würde sagen, es ist beinahe ein Jahrhundert der Reue.
Patrick Mestdagh
Präsident der Königlichen Kammer der belgischen Antiquitätenhändler

Über die Geschichte der Schädel ist wenig bekannt, aber als Relikte stehen sie für eine dunkle, koloniale Vergangenheit: vor gerade mal 62 Jahren wurde der Kongo unabhängig.

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