Baerbock zu Besuch in Neu-Delhi: Diese 4 Themen bestimmen die indisch-deutschen Gespräche

Annalena Baerbock bei der Gedenkstätte Gandhi Smriti
Annalena Baerbock bei der Gedenkstätte Gandhi Smriti Copyright Manish Swarup/Copyright 2022 The AP. All rights reserved.
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Von Shafia Khawaja mit dpa
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Baerbock ist auf einem zweitägigen Besuch in Indien. Im Fokus der Gespräche stehen die Beziehungen zu China, der russische Angriffskrieg, Klimaschutz und verbesserte Mobilität.

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Außenministerin Annalena Baerbock hat in Neu-Delhi mit einer Delegation die Gedenkstätte für  Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi besucht. Dort ist es üblich, in einer Zeremonie Rosenblätter niederzulegen. An dem Ort war Gandhi 1948 von einem Hindu-Extremisten erschossen worden.

Im Anschluss traf Baerbock auf den indischen Außenminister Subrahmanyam Jaishankar. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, sowie des immer aggressiveren internationalen Auftreten Chinas, sei Indien ein enger Verbündeter und Wertepartner, so Baerbock. 

Bei den Gesprächen standen vor allem diese vier Themen im Fokus:

1. KLIMASCHUTZ

Deutschland und Indien wollen die Zusammenarbeit etwa bei der beschleunigten Energiewende weg von Kohle, Öl und Gas weiter ausbauen, kündigte Baerbock an. Deutschland stehe Indien als Partner für mehr Klimaschutz und erneuerbare Energie beiseite. Auch die deutsch-indische Kooperation im Bereich der Sicherheitspolitik solle gerade im indopazifischen Raum verstärkt werden - vor allem im Bereich der Klimapolitik.

2. CHINA

Baerbock betonte, dass sich China in den vergangenen Jahren stark verändert habe. Der Austausch mit direkten Nachbarn wie Indien sei deshalb wichtig. Gerade mit Indien gebe es ein großes Potenzial der Zusammenarbeit. Indien sei aber kein Ersatzpartner, antwortete Baerbock auf eine entsprechende Frage mit Blick auf China - mit Indien verbinde Deutschland schon lange eine Wertepartnerschaft.

"Wie ein Besuch bei Freunden" Baerbock über ihren Besuch in Neu-Delhi

3. RUSSLAND

Die Atommacht Indien hatte am Donnerstag den Vorsitz der G20-Runde der führenden Industrie- und Schwellenländer übernommen. Das Land mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern trägt westliche Sanktionen gegen Russland nicht mit. 

Bei Resolutionen der Vereinten Nationen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat es sich enthalten. Indien pflegt sowohl zu Russland als auch zum Westen enge Beziehungen. 

Jaishankar hatte am Montag signalisiert, dass Indien seinem eigenen Energiebedarf Vorrang einräumen und weiterhin Öl aus Russland beziehen werde.

4. MOBILITÄT

Baerbock und Jaishankar unterzeichneten ein Mobilitätsabkommen, das es Menschen beider Ländern erleichtern soll, im jeweils anderen Land zu studieren, zu forschen und zu arbeiten. 

Laut Baerbock sollen mit dem Abkommen auch Wartezeiten für Visaanträge deutlich verkürzt werden. Das Ziel dabei sei, dass hoch qualifizierte Fachkräfte leichter nach Deutschland kommen könnten.

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