Baubeginn in Australien: Weltgrößtes Radioteleskop soll Außerirdische aufspüren können

Im australischen Outback ensteht ein riesiges Antennennetz als Teil des künftig weltgrößten Radioteleskops
Im australischen Outback ensteht ein riesiges Antennennetz als Teil des künftig weltgrößten Radioteleskops Copyright euronews
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Von Shafia Khawajaeuronews mit AFP
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Schwarze Löcher, Supernovae und Außerirdische: Der Bau des weltgrößten Radioteleskops hat begonnen und soll kosmische Phänomene untersuchen.

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Eines der größten wissenschaftlichen Projekte des 21. Jahrhunderts hat am Montag seine Bauphase begonnen: In Australien wird ein riesiges Antennennetz im Outback errichtet. Nach seiner Fertigstellung im Jahr 2028 wird es das größte Radioteleskop der Welt sein.

Zusammen mit einem ähnlichen Netzwerk von Schüsseln in Südafrika werden die australischen Antennen zu einer virtuellen Satellitenschüssel, dem Square Kilometre Array (SKA), zusammengeschaltet.

Es handelt sich dabei um ein massives Radioteleskop mit dem Ziel, kosmische Phänomene zu untersuchen - wie Supernovae, Schwarze Löcher und die allerersten Spuren des "Urknalls". Es ist geplant, präzise Tests von Einsteins Theorien durchzuführen und sogar nach Außerirdischen zu suchen.

Das System soll Antworten auf grundlegende Fragen über das Universum und seine Entstehung liefern. Sarah Pearce, die Leiterin des Teleskops, hat angekündigt, dass das Projekt es ermöglichen wird, „die Geburt und den Tod von Galaxien zu verfolgen, nach neuen Arten von Gravitationswellen zu suchen und die Grenzen dessen, was wir über das Universum wissen, zu erweitern“.

Das Teleskop solle „in der Lage sein, ein Mobiltelefon in der Tasche eines Astronauten auf dem Mars in 225 Millionen Kilometern Entfernung zu entdecken“, erklärte Danny Price vom Curtin Institute of Radioastronomy.

Das Projekt wurde in den 1990er Jahren ins Leben gerufen, verzögerte sich jedoch aufgrund von Finanzierungs- und diplomatischen Problemen.

Der Generaldirektor der SKA-Organisation, Philip Diamond, bezeichnete den Beginn der Arbeiten als "entscheidenden Moment". Das Teleskop werde eines der wichtigsten wissenschaftlichen Unternehmen der Menschheit sein, sagte er.

In Westaustralien sind mehr als 130.000 weihnachtsbaumförmige Antennen geplant, die auf dem traditionellen Land der indigenen Wajarri-Aborigines errichtet werden sollen. Der Standort wurde "Inyarrimanha Ilgari Bundara" getauft, was in der lokalen Sprache "Teilen des Himmels und der Sterne" bedeutet.

Der südafrikanische Standort wird nach Angaben der Organisation fast 200 Antennen in der abgelegenen Karoo-Region umfassen.

Sowohl Australien als auch Südafrika verfügen über riesige Wüstengebiete, die kaum Radiowellen ausgesetzt sind - ideale Bedingungen für solche Teleskope.

Das ursprüngliche Ziel der Entwickler war es, ein Teleskop mit einem Sammelgebiet von einem Quadratkilometer zu bauen – so leitet sich auch der Name Square Kilometre Array ab. Der südafrikanische und der australische Teil des Teleskops werden jedoch zusammen eine Sammelfläche von etwas weniger als der Hälfte dieser Fläche haben.

Der Hauptsitz des SKA-Observatoriums liegt in Jodrell Bank in England. Der britische Minister für Wissenschaft, Forschung und Innovation, George Freeman, zeigt sich erfreut über den geplanten Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2028: „Die beiden sich ergänzenden Teleskope werden die Ohren auf beiden Seiten des Planeten sein, die es uns ermöglichen, dem Rauschen aus den Tiefen des Universums zu lauschen.“

Ab Ende der 2020er Jahre sollen die ersten wissenschaftlichen Beobachtungen beginnen.

Die SKA-Organisation zählt zusammen mit Großbritannien, Australien, und Südafrika insgesamt 14 Mitglieder: Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Neuseeland, Spanien, Schweden, Schweiz und die Niederlande.

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