Etwa die Hälfte der Energie-Infrastruktur des Landes ist komplett zerstört.
Nach den gezielten Angriffen des russischen Militärs gegen das ukrainische Energienetz ist die Strom- und Wärmeversorgung des Landes stark beschädigt, etwa die Hälfte der Energie-Infrastruktur ist komplett zerstört.
Schwere Kämpfe in der Ostukraine
Die Menschen versuchen sich so gut wie möglich warm zu halten - mit Strom-Generatoren und Heizlüftern, wie die 63-jährige Hanna Reznikova in Borodjanka: "Ich schalte die elektrische Heizung und die kleine Klimaanlage an. Aber es reicht nicht, sie sind alt und wärmen kaum. Nachts decken wir uns mit mehreren Decken zu, um zu schlafen."
Im Osten der Ukraine, im Donbass ist zur Zeit die Hauptfront des Krieges. Bei Bachmut liefern sich russische und ukrainische Truppen schwere Kämpfe. Das russische Militär setzt hier seine Vorstöße fort und versucht die Stadt einzukreisen, während ukrainische Truppen eine Reihe von russisch besetzten Städten unter Artilleriebeschuss genommen haben.
Seit Kriegsbeginn sind die meisten der 70.000 Einwohner geflohen, die übrigen müssen ohne Strom, ohne Gas, ohne Heizung und ohne fließendes Wasser auskommen.
"Mir wurde ein neuer Verbrennungsofen zum Heizen versprochen, aber ich habe ihn nie bekommen. Wie sollen wir in einem eiskalten Haus überleben", fragt sich Irina und zuckt zusammen als Schüsse an der nahen Front erschallen.
Milliarden-Winterhilfe für Kiew
Bei der internationalen Unterstützerkonferenz mit Vertretern von rund 70 Staaten in Paris sagte der per Video zugeschaltete ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, sämtliche Kraftwerke seien von den Russen beschädigt oder zerstört worden, Millionen von Menschen seien ohne Strom. Generatoren seien nun so wichtig geworden sind wie gepanzerte Fahrzeuge und Schutzwesten. Sie ermöglichten den Weiterbetrieb von Krankenhäusern und Firmen und die Einrichtung von Zelten, in denen Menschen sich aufwärmen und ihre Handys aufladen könnten.
Die Internationale Gemeinschaft hat der Ukraine in Paris eine Winter-Soforthilfe von rund einer Milliarde Euro zugesagt, die vor allem der Instandsetzung der stark beschädigten Strom- und Wärmeversorgung zugute kommen soll.