Katar 365: Der Jahresrückblick

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Tiere, Musik, Sport und mehr. Moderatorin Miranda Atty zeigt ihnen die Höhepunkte des Jahres 2022.

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Ist Katar ein unterschätztes Tierparadies? Von Meeresschildkröten bis hin zu Falken haben wir einige exotische Freunde gefunden. Wir haben uns auf eine musikalische Reise begeben: Von traditionellen katarischen Seemannsliedern bis hin zu Welthits. Und wir haben uns mit dem Sport im Land und mit der Wissenschaft von Verletzungen beschäftigt.

Karettschildkröten stürmen ins Meer

Jedes Jahr gibt es am Fuwairit-Strand Besuch: Karettschildkröten legen im Schnitt 70 bis 80 Eier pro Nest am Strand ab. Aus etwa 75 Prozent von ihnen schlüpfen kleine Schildkröten. Viele Eier werden umgebettet, um den Tieren zu helfen.

„Eine Schildkröte baut zwei bis fünf Nester. Es ist wichtig, diese Schildkröten im Hinblick auf den Klimawandel zu untersuchen. Die Temperaturen in den Nestern entsprechen dem, was man für die Karibik in 50 Jahren vorhersagt, also erleben wir das hier bereits. Das soll keine Panikmache sein, aber zu sehen, wie sich diese Schildkröten an die Bedingungen angepasst haben, kann Aufschluss darüber geben, was anderswo geschehen könnte“, sagt der Wissenschaftler Mark Chatting.

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Eine Karettschildkröteeuronews

Die Anzahl der nistenden Schildkröten schwankt. Viel hängt vom Wasser und den Gezeiten ab. Die Eier liegen durchschnittlich 55 Tage unter der Erde, bevor die Tiere schlüpfen und sich die kleinen Schildkröten in Richtung Meer aufmachen.

Kamele: Schönheit und Schnelligkeit

Auch an Land gibt es ein Tier, das für Katar sehr wichtig ist: das Kamel. Der Blick in die Geschichte des Landes zeigt: Kamele waren ständige Begleiter der nomadischen Beduinenstämme. In Katar findet jährlich ein Kamel-Schönheitswettbewerb statt, bei dem die Tiere nach ihrem Körperbau, ihrem Fell, der Größe ihrer Lippen und der Länge ihrer Wimpern beurteilt werden. Das schönste Kamel wird mit einem Preisgeld von mehr als 350 000 Euro ausgezeichnet.

„Kamele haben große Ausdauer und können in unwirtlichem Klima überleben. Sie können Hunderte von Kilometern durch die Wüste laufen und brauchen nur wenig Wasser zum Überleben. Und sie sind außerdem sehr freundlich“, so euronews-Mitarbeiterin Miranda Atty. Sehr beliebt sind Kamelrennen - sie sind so etwas wie ein Volkssport Katars. 

Ein weiteres Tier mit einer langen Geschichte in Katar ist der Falke: der Nationalvogel des Landes. Jedes Jahr findet in der Wüste das Internationale Falken- und Jagdfest statt, zu dem Hunderte von Falknern kommen, um sich in einem Jahrhunderte alten Sport zu messen. Bei den Wettkämpfen geht es um Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Schönheit.

Es klingt gut: Musik in Katar

Auch Musikalisches war dabei: Von traditionellen Seemannsliedern bis hin zum Klang der Fußballweltmeisterschaft. Der Gastdirigent David Niemann arbeitete mit Katars Philharmonieorchester zusammen. „Es sind arabische und europäische Musiker, Musiker aus dem Fernen Osten dabei - eigentlich von fast überall her. Es ist eine spannende Mischung von Kulturen. Und in dieser Hinsicht ist es ein Vergnügen, mit ihnen zu arbeiten“, erläutert Niemann.

Und die Musikerin Anne C. Ehrlich ergänzt: „Es gibt eine Menge arabischer Musik, die wir aufführen und die wir spielen. Das Ziel ist es, arabische Musik immer in unser symphonisches Programm, in unser klassisches Programm einzubauen, um alle Menschen anzusprechen.“

Und manchmal wird das Alte wieder neu. Die katarische Sängerin Anwar singt Volksmusik mit einem zeitgenössischen Anstrich. „Dieser Stil heißt Samri: der Rhythmus", sagt der Komponist Mohamed Elbanna und macht mit den Händen vor, wie Samri klingt. „Diese Art von Samri hört man immer, wenn sie von einer Sängerin gesungen wird: auf Hochzeiten, manchmal auch zuhause", ergänzt er.

„Die Katara-Studios sind für die Aufnahme des Liedes Hayya Hayya für die Fußball-Weltmeisterschaft zuständig. Doch das ist noch nicht alles, denn es ist das erste Mal, dass die Liederauswahl des Turniers mehrere Stücke enthält, die internationale Künstler und Klänge vereinen, die zu einem wirklich weltumspannenden Spiel passen", meint euronews-Mitarbeiter Aadel Haleem.

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Martin Farragher mit Musikerkollegeneuronews

Sängerin Aihsa erläutert: „Das Beste an dem Projekt war, dass ich in der Wüste gedreht habe, dass ich verschiedene Teile von Katar besucht habe, dass ich neue Gegenden entdeckt habe, in denen ich noch nie gewesen bin. Es war das zweite Mal, dass ich ein Musikvideo gedreht habe. Ich bin also recht neu in dem Geschäft. Es war alles sehr, sehr aufregend für mich."

Das gilt ebenso für Matt Howe. Wenn jemand weiß, wie sich ein erfolgreiches Lied anhört, dann ist es der mit einem Grammy ausgezeichnete Tonmeister. Aber trotz seiner vier Jahrzehnte im Musikgeschäft ist der Brite offen für Neues. „Es war gut herzukommen, weil ich mehr über die Musik des Nahen Ostens wissen wollte, über Khaleeji", so Howe. „Wir sind hier am Golf. Was ich lerne, kann ich dann vielleicht, wenn ich nach Hause zurückkehre, weiterempfehlen. In diesem Geschäft läuft viel über Mund-zu-Mund-Propaganda. Wenn man sein Bestes gibt und mit anderen in Kontakt treten kann, ist das wirklich gut", meint der Brite.

Der in Irland geborene und in Doha lebende Martin Farragher gibt hier seit 2015 regelmäßig Vorstellungen. Tagsüber arbeitet er als Musiklehrer. Nach dem Unterricht findet man ihn oft in Begleitung anderer Musiker an unterschiedlichen Orten der Stadt. „Als die Ausgangssperren galten, gab es keine Auftritte, wir durften nirgendwo spielen. Aber ich und die Kollegen haben beschlossen, an verschiedenen Orten Videos zu drehen. Wir waren auf Paddelbrettern im Meer, wir waren in einer Höhle mitten in der Wüste. Wir haben die Videos hochgeladen und dann ging es Schlag auf Schlag. Dann meldete sich die Formel 1 und bat uns, am Samstagabend auf der Hauptbühne zu spielen. Ich bin fast vom Stuhl gefallen, als ich die E-Mail bekam. Es war unglaublich, eine großartige Erfahrung", erläutert Farragher.

Sportliches Katar

Al Thakira gehört zu den Naturschauplätzen des Landes, geprägt wird das Gebiet von den Gezeiten. Und wenn die Flut kommt, bietet sich die Gelegenheit, die Gegend mit dem Kajak zu erkunden. „90 Minuten paddeln wir mit dem Kajak durch diese Mangroven-Kanäle, während die Sonne unterzugehen beginnt. Es ist sehr windig hier, wir sind den Elementen und der natürlichen Umgebung ausgeliefert. Bei Ebbe wäre diese ganze Gegend völlig trocken. Sind Sie bereit?", so euronews-Mitarbeiterin Miranda Atty.

Die Erkundung der Mangroven-Kanäle mit dem Boot ist anstrengend - aber auch eine hervorragende Möglichkeit, draußen zu sein und Katar von einer anderen Seite kennenzulernen.

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Katar mit dem Kajak erkundeneuronews

Sportlichen Nervenkitzel gibt es auch beim Padel, einem Rückschlagspiel, das sich auch in Doha großer Beliebtheit erfreut. „Padel ist ein sehr einfacher Sport, der vom ersten Augenblick an Spaß macht. Man kann einfach mit Freunden auf einem Platz anfangen und merkt sofort, dass man den Sport kann. Unabhängig vom Alter, den technischen Fähigkeiten und der Leistungsfähigkeit kann man von Anfang Spaß daran haben", sagt Padel-Lehrer Xavier Pedrero.

Ein bisschen Tennis, ein bisschen Squash: Padel hat sich schnell zu einem sportlichen Renner entwickelt. Katar wird 2023 so einige Padelturniere veranstalten.

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Aspetar: Es geht um die Gesundheit

Beim Sport bleiben Verletzungen dann und wann nicht aus. Und hier kommt in Katar das sportmedizinische Krankenhaus Aspetar ins Spiel.

Jamal Al Khanji ist Arzt am Krankenhaus Aspetar. Er erläutert: „Da sich Aspetar um Spitzensportler kümmert, sollen sich diese wie zu Hause fühlen. Das Zuhause dieser Sportler ist eine Trainingsanlage oder ein Fitnessstudio. Und wenn sie Aspetar betreten, erkennen Sie, dass es eher ein Fitnessstudio oder eine Trainingsstätte als ein Krankenhaus ist."

Die Behandlung wird von Fall zu Fall angepasst - immer in Abstimmung mit den körperlichen Verfassung. Auch Physiotherapeut Rod Whitely gehört zur Belegschaft. Er erklärt eines der medizinischen Angebote. „Ein einfaches Beispiel: Die Beweglichkeit dieses Mannes, sein Bewegungsumfang, ist in Ordnung. Daran brauchen wir nicht mehr zu arbeiten. Aber die Muskelkraft oder die Art und Weise, wie er sich bewegt, ist unterdurchschnittlich. Darauf müssen wir in den nächsten Tagen und Wochen Wert legen. Wir werden das in ein paar Wochen noch einmal überprüfen und sicherstellen, dass es sich verbessert hat, wenn Sie wiederkommen", so Whitely.

Kajakfahren ist Bewegung in der Natur. Padel ist DIE Gelegenheit, ein neues Rückschlagspiel kennenzulernen. Und Aspetar gibt Einblick in die Wissenschaft der Behandlung von Sportverletzungen.

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