Raketenhagel über der Ukraine - MG-Schütze holt Drohne vom Himmel

Eine MG-Stellung am Stadtrand von Kiew
Eine MG-Stellung am Stadtrand von Kiew Copyright AP Photo/Felipe Dana
Von Euronews mit AP, dpa, AFP
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In Kiew ist nach Angaben von Büprgermeister Vitali Klitschko die Strom- und Wasserversorgung gekappt. In weiten Teilen des Landes herrschte Luftalarm. Aber der ukrainischen Luftabwehr gelingen Erfolge. Die meisten Raketen konnten abgefangen werden, vereinzelt auch Drohnen.

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Das russische Militär überzieht die Ukraine erneut mit einer Welle massiver Luftangriffe. Einschläge wurden aus mehreren Landesteilen gemeldet. Dutzende Geschosse gingen landesweit nieder. Nach ukrainischen Angaben konnten 37 von 40 auf den Raum Kiew abgefeuerten Raketen von der Luftabwehr abgefangen werden. Trotzdem gab es gewaltige Schäden, die Notabschaltungen von Versorgungsnetzen zur Folge hatten.

In der Hauptstadt Kiew wurde nach Angaben des Energieversorgers DTEK der Strom komplett abgestellt. Zuvor war der U-Bahn-Betrieb gestoppt worden, damit die Bewohnerinnen und Bewohner von Kiew in den Schächten Schutz suchen können.

Nach Angaben des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko ist die Trinkwasserversorgung im gesamten Stadtgebiet unterbrochen, weil Infrastrukturanlagen getroffen worden seien. Kluitschko rief die Bevölkerung von Kiew auf, sich in Sicherheit zu bringen.

Der Gouverneur der südukrainischen Region Mykolajiw berichtete, im ukrainischen Luftraum seien 60 russische Raketen gesichtet worden. Andere Quellen berichteten von 70 Luftangriffen. Laut ukrainischen Behörden ist landesweit die Luftabwehr im Einsatz gewesen.

Ein Marschflugkörper wurde mit einem simplen Maschinengewehr vom Himmel geholt. "Hera", ein Kommandant der territorialen Verteidigungskräfte der Ukraine. kommentierte den Erfolg: "Das ist fast unmöglich, aber es wurde geschafft. Es war so, dass sie gut reagiert haben. Sie wissen, wie man schießt."

Kiew: Nichts geht mehr

In Kiew wurde der U-Bahn-Betrieb gestoppt, um in den Stationen Schutzsuchende aufnehmen zu können. Auch in der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw kam die Strom-und Wasserversorgung zum Erliegen. Als Sofortmaßnahme sollte die Zahl städtischer Notfalleinrichtungen mit Generatoren zur Stromerzeugung erhöht werden. 

Auch in der ostukrainischen Stadt Charkiw kam es zu Explosionen. Auch hier und in der Hafenstadt Odessa wurden nach Behördenangaben Infrastrukturanlagen getroffen. Das russische Militär habe drei Raketenangriffe auf die kritische Infrastruktur der Region Charkiw durchgeführt, sagte der Leiter der Militärverwaltung, Oleg Sinegubow. Charkiw sei jetzt infolge der Raketeneinschläge ohne Strom und Mobilfunkverbindungen. Offenbar gab es bei dem Beschuss von Charkiw keine Verletzten oder Toten.

Mehrere Explosionen wurden aus Kiew gemeldet. Unklar war zunächst, ob die Explosionen auf Einschläge oder aktive Luftabwehranlagen zurückzuführen sind.

In der nördlichen Region Sumy kam es nach Angaben des dortigen Gouverneurs zu Stromausfällen infolge der Luftschläge vom vergangenen Freitag.

In Krivoy Rog wurde ein Wohnhaus getroffen. Das sagte der stellvertretende Leiter des Büros des Präsidenten der Ukraine, Kyrylo Tymoshenko. Es gebe dort Zerstörungen. Möglicherweise befinden sich Menschen unter den Trümmern. Die Rettungsdienste sind vor Ort.

Auch besetztes Gebiet im Donbas geriet unter Feuer

In Saporischschja wurden etwa 12 Raketenangriffe registriert. Der Bürgermeister von Butscha, Anatoli Fedoruk, schrieb in sozialen Medien, dass eine russische Rakete in der Nähe der Stadt abgeschossen wurde.

Raketenbeschuss wurde unter anderem auch aus den Städten Winnyzja, Poltawa und Dnipropetrowsk gemeldet. Auch hier war zunächst ungewiss, ob Menschen infolge der Attacken verletzt oder getötet wurden.

Artilleriebeschuss meldeten Behörden im von Russland besetzten Gebiet Luhansk im Donbas.In dem Ort Lantratowka seien acht Menschen durch Feuer von ukrainischer Seite getötet und 20 Menschen verletzt worden.

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