Putin besucht Lukaschenko - Pläne für gemeinsame Kampftruppe

Schulterschluss mit Belarus: Erstmals seit drei Jahren hat der russische Präsident Wladimir Putin wieder das verbündete Nachbarland und dessen Präsidenten Viktor Lukaschenko besucht. Mit dabei waren auch die russischen Verteidigungs- und Außenminister, Sergej Schoigu und Sergej Lawrow.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow widersprach Mutmaßungen, wonach der Einsatz belarussischer Truppen in der benachbarten Ukraine ein Thema werden könnte. Das seien dumme und unbegründete Hirngespinste, sagte Pekow gegenüber einer russischen Nachrichtenagentur.
Wladimir Putin blieb in der Gesprächsrunde im Präsidentenpalast von Minsk vage: "Unser Ziel ist, einige Ergebnisse in verschiedenen Bereichen zusammenzufassen. In der Tat haben wir in letzter Zeit den Sicherheitsfragen und der Zusammenarbeit auf der internationalen Bühne viel Aufmerksamkeit geschenkt. Im Allgemeinen sollten wir mit der Art und Weise, wie unsere Beziehungen auf diesem Weg aufgebaut werden, zufrieden sein.
Übung für gemeinsame "Kampftruppe"
Vor allem die ukrainische Regierung äußerte bereits mehrfach die Sorge, dass belarussische Truppen das nahegelegene Kiew angreifen könnten.
Russland nutzt Belarus als Trainings- und Aufmarschgebiet. Aber nicht nur: nach offiziellen russischen Angaben üben aktuell mehrere Einheiten aus Russland in Belarus für den Einsatz einer konkreten bilateralen Kampftruppe. Putin kündigte in Minsk an, dass Russland belarussische Flugzeugbesatzungen für mögliche Einsätze mit Nuklearwaffen ausbilden werde.
Auch andere militärische und wirtschaftliche Kooperationen wollen die ehemaligen Sowjetrepubliken ausbauen. Unter anderem einigte man sich auf nicht näher erläuterte Preisabsprachen im Energiebereich. Belarus ist wirtschaftlich und politisch von Russland abhängig.