Erster EU-Weltraumbahnhof auf europäischem Kontinent eingeweiht

Computeranimation eines Raketenflugs der Esa
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Von Andreas Rogaldpa
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Der erste Raketenstart von Esrange im äußersten Norden des Landes ist für Ende des Jahres geplant.

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Europa hat seinen ersten Raumfahrtbahnhof auf europäischem Boden: Esrange im äußersten Norden Schwedens.

Das schwedische Raumfahrtunternehmen SSC betreibt das Zentrum seit 50 Jahren. Mit dem Ausbau zum Satellitenstartplatz soll es nun einen neuen Zugang zum All bieten und den EU-Weltraumbahnhof bei Kourou in der französischen Enklave Guayana in Südamerika ergänzen.

Die feierliche Einweihung vollzogen am Freitag Schwedens König Carl XVI. Gustaf, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson.

Sie durchschnitten ein Band in den schwedischen Nationalfarben Blau-Gelb.

"Ein großer Moment für Europa"

In ihrer Ansprache sagte die Kommissionspräsidentin:

"Es ist ein großer Moment für die europäische Raumfahrtindustrie. Der erste orbitale Startplatz auf dem europäischen Festland.

Dieser Weltraumbahnhof bietet ein unabhängiges europäisches Tor zum Weltraum. Das ist genau die Infrastruktur, die wir brauchen, nicht nur um weiter innovativ zu sein, sondern auch um das Weltall weiter zu erforschen."

Von Nordschweden aus sollen einerseits Satelliten in den Orbit geschossen werden, zum anderen sollen dort aber auch wiederverwendbare Raketen getestet werden.

Der erste Satellitenstart ist für Ende 2023 geplant.

In Europa nutzte die Europäische Raumfahrtagentur Esa in der Vergangenheit den russischen Raketenstartplatz Plessezk für Satellitenstarts.

Von dort aus wurde 2018 zum Beispiel der Erdbeobachtungssatellit Sentinel-3B ins All geschickt.

Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine versucht die EU jedoch, sich in vielerlei Hinsicht unabhängiger von Russland zu machen.

Ministerpräsident Kristersson erklärte dazu: "Die aktuelle geopolitische Lage - nicht zuletzt natürlich der russische Einmarsch in die Ukraine - hat demonstriert, wie wichtig es ist, dass die Europäische Union Zugang zum Weltraum hat".

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