Kopf an Kopf bei Parlamentswahlen in Bulgarien

Eine Frau gibt in einem Wahllokal in Bankya am Stadtrand von Sofia, Bulgarien, ihre Stimme ab. 2. April 2023
Eine Frau gibt in einem Wahllokal in Bankya am Stadtrand von Sofia, Bulgarien, ihre Stimme ab. 2. April 2023 Copyright Vadim Ghirda/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
Von euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Der liberal-konservative prowestliche Block PP-DB liegte ersten Prognosen zufolge mit kleinem Vorsprung vorn. Mit kleinem Abstand landet auf Platz zwei das 2021 nach Korruptionsvorwürfen abgewählte Mitte-Rechts-Bündnis der GERB-SDS.

WERBUNG

Bei der Parlamentswahl in Bulgarien liegt der liberal-konservative prowestliche Block PP-DB ersten Prognosen zufolge mit kleinem Vorsprung vorn. 

Die als Reformblock auftretende Wahlkoalition soll demnach auf bis zu gut 26 Prozent der Stimmen kommen, wie Wählerbefragungen von drei Meinungsforschungsinstituten nach der Stimmabgabe am Sonntag ergaben. 

Mit kleinem Abstand landet auf Platz zwei mit bis zu rund 25 Prozent der Stimmen das 2021 nach Korruptionsvorwürfen abgewählte Mitte-Rechts-Bündnis der GERB-SDS. Der hauchdünne Vorsprung des PP-DB-Blocks könnte mit den Stimmen der Bulgarinnen und Bulgaren im Ausland noch wachsen.

In der Wahlnacht sind noch keine verlässlichen Zahlen zu erwarten, das amtliche Endergebnis soll binnen vier Tagen bekannt werden.

Der liberal-konservative Block PP-DB von Ex-Regierungschef Kiril Petkow und das Mitte-Rechts-Bündnis GERB-SDS des bis 2021 drei Mal regierenden Ministerpräsidenten Boiko Borissow zählen zu den  beiden pro-westlich auftretenden Lagern.  Die beiden Parteien waren bis Juni 2022 an einer Vier-Parteien-Regierung beteiligt, die mit einem Misstrauensantrag gestürzt worden war.

Den Wahlkampf prägten Sorgen um die steigende Inflation und gegenseitige Korruptionsvorwürfe der Parteien. Auch Bulgariens Unterstützung für die Ukraine im russischen Angriffskrieg sorgte für Streit. Das Parlament des Nato-Staates hatte Ende 2022 ein erstes militärisches Hilfspaket für Kiew beschlossen. Doch Staatschef Rumen Radew erklärte, dass Bulgarien keine Waffen an die Ukraine liefern werde, solange das von ihm eingesetzte Übergangskabinett regiere. 

Angesichts der erwarteten Kräfteverhältnisse dürfte sich die Bildung einer neuen Regierung auch nach dieser fünften Wahl binnen zwei Jahren schwierig gestalten.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

7 verhaftete Schleuser nach Erstickungstod von 18 Migranten in Bulgarien

Bulgarien: Razzia bei Kryptobank zieht Spuren bis nach Deutschland

Energieversorgung: Bulgarien schließt Deal mit der Türkei