Französische Abgeordnete wollen Wagner-Söldner auf Terrorliste der EU setzen lassen

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin
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Von euronews mit AFP
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Die französische Nationalversammlung hat gefordert, die russische Söldnertruppe Wagner auf die EU-Liste der terroristischen Organisationen zu setzen.

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Die französische Nationalversammlung hat am Dienstag einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der gefordert wird, die russische Söldnertruppe Wagner, der Übergriffe in der Ukraine und in Afrika vorgeworfen werden, auf die EU-Liste der terroristischen Organisationen zu setzen.

Der Text, der allerdings nicht bindend ist, fordert die französische Regierung auf, "sich diplomatisch zu mobilisieren", damit die EU dieser Forderung nachkommt. Sie soll es möglich machen, die Mitglieder der umstrittenen Gruppe und ihre Unterstützer:innen wirksamer zu bestrafen.

Zuvor hatte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin erneut die militärischen Befehlshaber in Moskau scharf kritisiert und beschuldigt, die für den Kampf um Bachmut notwendige Munition nicht bereitzustellen. 

Heute Morgen hat der Generalstabschef persönlich alle Zahlen korrigiert und sie auf ein Zehntel reduziert. Wenn das so weitergeht, können wir nicht kämpfen. Wenn alle Aufgaben so ausgeführt werden, dass Putin getäuscht wird, dann wird entweder er Ihnen den Arsch aufreißen oder das russische Volk, das wütend sein wird, dass der Krieg verloren ist.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin

Insgesamt sei nur ein Bruchteil der jeweils angefragten Munitionsmenge genehmigt worden. Die Wagner-Söldner kämpfen um Bachmut: wegen der hohen Verluste und Munitionsmangels drohte Prigoschin dem Kreml schon vor Tagen mit dem Abzug seiner Einheiten. 

Kurz zuvor hatte Prigoschin den russischen Truppen vorgeworfen, aus ihren Stellungen geflohen zu sein.

Heute ist eine der Einheiten des Verteidigungsministeriums von einer unserer Flanken geflohen.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin

Der Wagner-Chef prangerte an, dass die russischen Soldaten in Bachmut ihre Positionen verlassen und damit die Front ungesichert zurückgelassen hätten.

Mit harschen Worten stellte Prigoschin zudem die Fähigkeit des russischen Staates infrage, das Land zu verteidigen, während sich die Ukraine auf eine Frühjahrsoffensive vorbereite. 

„Warum ist der Staat nicht in der Lage, sein Land zu verteidigen?“

An Moskau gerichtet sagte Prigoschin, der Hauptfeind seien nicht nur die ukrainischen Streitkräfte, sondern Bürokraten in Moskau.

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