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500.000 Euro in 48 Stunden: Initiative finanziert Flamingo-Marschflugkörper für die Ukraine

 Spendenmaraton: Flamingo-Flugkörper für Ukraine in 48 Stunden
Spendenmaraton: Flamingo-Flugkörper für Ukraine in 48 Stunden Copyright  AP Photo
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Von Diana Resnik
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Mehr als 500.000 Euro in nur 48 Stunden? Diese tschechische Organisation hat es vorgemacht: Mit einer Spendenaktion ist bei der Organisation genug Geld für einen Flamingo-Marschflugkörper zusammengekommen. Euronews hat die Insights.

"Spenden für Putin" - das ist der Name einer Spendenaktion, die eine tschechische Organisation ins Leben gerufen hat, um der Ukraine den Marschflugkörper "Flamingo" zu kaufen. In gerade mal 48 Stunden konnten mehr als eine halbe Million gesammelt werden.

Am Donnerstag schrieb die Organisation "Dárek pro Putina" auf X: "Meine Damen und Herren, ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die Spendenaktion für den Kauf der ukrainischen Rakete Flamigo, die den Namen DANA 1 tragen wird, abgeschlossen ist. In weniger als 48 Stunden konnten 12.500.000 Kronen gesammelt werden. Vielen Dank", hieß es.

Der Flamingo ist eine ukrainische Eigenentwicklung. Dabei handelt es sich um einen bodengestützten FP-5-Marschflugkörper. Mit einer Gefechtsladung von bis zu 1.150 Kilogramm enthält er deutlich mehr Sprengstoff als andere ukrainische Drohnen, wie ein Sicherheitsexperte Euronews erklärte.

Der Flamingo hat eine Reichweite von bis zu 3000 Kilometern und eine Geschwindigkeit von 900 km/h. Die Raketen verwenden ein Düsentriebwerk, das ursprünglich wohl für das Trainingsflugzeug Aero L-39 Albatros vorgesehen war. Die Rakete ist Berichten zufolge resistent gegen elektronische Kriegsführung und verwendet spezielle, störungsfreie GPS-Systeme. Die Serienproduktion wurde im Sommer 2025 aufgenommen.

Ein solches Exemplar, das mit dem gespendeten Geld erworben wird, soll der Ukrainischen Armee nun übergeben werden, wie die Organisation mitteilte. "Diese werden über den Einsatztermin entscheiden und das Ziel festlegen. Vielleicht erfahren wir bald, wo sie eingeschlagen ist", schreibt die Organisation. Es wird davon ausgegangen, dass der Flamingo die ukrainische Kriegsführung zu ihrem Vorteil beeinflussen könnte. "Es ist derzeit unsere erfolgreichste Rakete", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gegenüber Reportern.

Nach offiziellen Angaben kam der Flamingo auch bereits zum Einsatz: Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim hat dieser heftige Explosionen verursacht. Darauf weisen Satellitenaufnahmen von einer russischen FSB-Basis (russischer Geheimdienst) hin, auf denen zwei riesige Krater mit einem Durchmesser von etwa 15 Metern zu sehen

"Die entsprechenden Ergebnisse können Sie selbst analysieren", sagte Selenskyj gegenüber Medien. Im folgenden Video kann der Start eines solchen Flamingos in Richtung der russischen FSB-Basis auf der Krim nachvollzogen werden.

Der Start eines Flamingo-Marschflugkörpers

Die Hoffnungen der Ukraine, den deutschen Taurus oder den amerikanischen Tomahawk zu bekommen, sind bisher nicht aufgegangen. Mit dem Flamingo füllt die Ukraine zumindest ein Stück weit den fehlenden Bedarf. Der Flamingo kann die Verteidigungskraft der Ukraine stärken. Das Problem: die Produktion.

Selenskyj hat eine Massenproduktion bis 2026 angekündigt. Ob die zuständige Produktionsfirma "Fire Point" dies einhalten kann, ist jedoch fraglich. Dabei hängt die Wirksamkeit des Flamingos eben nicht nur von dessen Beschaffenheit, sondern auch von der produzierten Menge ab.

Laut Medienberichten wird etwa ein Flamingo pro Tag produziert. Bis Oktober sollte die Produktion auf sieben Einheiten pro Tag steigen. Das berichtete die Associated Press (AP) unter Berufung auf Iryna Terekh, Produktionsleiterin beim Flamingo-Hersteller Fire Point. Gleichzeitig sagt Terekh aber auch, dass die Ukraine eben nicht so viel Personal und Geld hätte wie Russland.

Dennoch zeigt der Flamingo, dass die Ukraine erstaunlich anpassungsfähig ist. Kurz nach der russischen Invasion 2022 entstanden Hunderte von Verteidigungsunternehmen. Die ukrainische Regierung förderte Innovationen, lockerte Vorschriften und erleichterte es Start-ups, direkt mit dem Militär zusammenzuarbeiten.

Viele Unternehmen aus den Bereichen Metallurgie, Bauwesen und Informationstechnologie fingen an, Waffen und Munition und Drohnen herzustellen. Der Krieg ermöglichte es ihnen, ihre Entwicklungen sofort auf dem Schlachtfeld zu testen und sich an die sich ändernden Taktiken Russlands anzupassen.

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