Ende der US-Abschieberegeln: Massen warten an der Grenze zu Mexiko

Migranten lagern an der mexikanisch-amerikanischen Grenze
Migranten lagern an der mexikanisch-amerikanischen Grenze Copyright Christian Chavez/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von euronews
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Tausende Migranten sind an der mexikanischen Grenze zu den USA - es herrscht Unsicherheit. Manche warten, manche versuchen noch vor Beginn der neuen Asylregeln ins gelobte Land zu kommen.

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Männer, Frauen und Kinder versuchen noch vor Mitternacht Ortszeit, die Grenze von Mexico in die USA zu überqueren. Dann läuft die bisherige Regel aus, dass Migranten ohne Asylverfahren abgeschoben werden können. Aber niemand weiß genau, wie die neue Regel aussieht, viele befürchten, dass es schwieriger wird. Tausende warten, andere versuchen noch jetzt ihr Glück.

"Sie sagen, dass wir nach dem 11. Mai nicht mehr einreisen können. Deshalb sind die Leute so in Eile. Keiner kann das mit Sicherheit sagen, aber wir müssen den Entwicklungen zuvorkommen."

Wiljen Díaz, venezolanischer Migrant

Auslöser ist das Ende des "Title 42" - eine Regel, die Ex-Präsident Donald Trump 2020 während der Corona-Pandemie eingeführt hatte. Flüchtlinge an den Grenzen konnten direkt wieder zurückgeschickt werden - ohne Asylverfahren. Auch der aktuelle Präsident Joe Biden hatte zunächst daran festgehalten. Jetzt laufen alle Corona-Schutzmaßnahmen aus, deshalb entfällt auch für "Title 42" die Grundlage.

Wer ab Freitag beim illegalen Grenzübertritt erwischt wird, kann trotz eines Asylverfahrens abgewiesen werden -und sogar noch eine mehrjährige Einreisesperre bekommen. Die Bundesregierung hat mehr als 24.000 Beamte und Polizisten mobilisiert, selbst Präsident Joe Biden rechnet mit einer chaotischen Situation.

"Wir sehen viel mehr Frauen mit Kindern. Wenn man sich das anschaut, sehen wir wirklich kleine Kinder, wie Babys, bis hin zu 2 oder 3 Jahren, 5, 6, vielleicht 10 Jahre alt."

Adriana Jasso, Menschenrechtlerin

Biden hätte gerne ein komplett neues Asylsystem. Das würden aber die Republikaner verhindern, so der demokratische US-Präsident. Die Republikaner wiederum werfen der Regierung Versagen beim Kampf gegen Migration vor. In den nächsten Wochen dürften deutlich mehr Migranten versuchen, durch die Wüste in die USA zu kommen - und dabei sterben.

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