Sanchez setzt auf alles oder nichts

El Guapo (der Schöne) - der Spitzname für Pedro Sanchez
El Guapo (der Schöne) - der Spitzname für Pedro Sanchez Copyright Emilio Morenatti/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews
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Am Sonntag bei der Wahl in Spanien will Sanchez es wissen.

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Man nannte ihn El Guapo, den Schönen. Groß, athletisch, zielstrebig, ein Wirtschaftswissenschaftler, der mehrere Sprachen sprach. 2014 wurde Pedro Sanchez Chef der Sozialistischen Partei Spaniens, PSOE. Doch el Guapo hatte viele Gesichter, und zwei Jahre später wurde er gleich wieder von seinen Parteikollegen abgesägt, die ihn für schlechte Wahlergebnisse verantwortlich machten. Sanchez blieb am Ball.

Im Mai 2017 ist er zurück an der Spitze der PSOE.

Als Oppositionsführer ist er Zeuge des Scheiterns des Unabhängigkeitsabenteuers Kataloniens:

Als PSOE-Generalsekretär sagte er: "So wie wir unsere Hand zum Reden reichen, werden wir auch die Reaktion des Staates angesichts des Versuchs einer einseitigen Spaltung im Zusammenleben der Spanier unterstützen."

Ein Ereignis, das der Ultrarechten in Spanien Auftrieb gab und ihre politische Zukunft bestimmen sollte.

Monate später wurde die Regierung von Mariano Sánchez durch ein Misstrauensvotum gestürzt, das einzige erfolgreiche in der demokratischen Geschichte Spaniens.

Am 2. Juni 2018 wurde Sanchez Chef der Minderheitsregierung. Sein erster Besuch als Regierungschef führte ihn nach Frankreich. In Europa war Sanchez sehr beliebt, ein Image, das er sorgfältig pflegte.

Aber im Spanien selbst sah es nicht so rosig aus. Da es ihm nicht gelang, die Haushaltspläne zu verabschieden, forderte er Neuwahlen im April und November 2019. Dies führte zu einem Bündnis mit der linken Partei Podemos und der Bildung der ersten Koalitionsregierung Spaniens.

Und obwohl sie eine ausgesprochen fortschrittliche Agenda hatte, musste sie ihre größten Anstrengungen bald dringenderen Angelegenheiten widmen: die Corona-Pandemie. 

Diese hat die Pläne der Regierung, die auf erhebliche Finanzhilfen aus Brüssel hoffte, völlig zunichte gemacht. Auch der Ausbruch des Krieges in der Ukraine half zwei Jahre später nicht. Doch dieser düstere Kontext hinderte die Regierung Sanchez nicht daran, ehrgeizige Maßnahmen wie Arbeits- und Rentenreformen oder die Anhebung des Mindestlohns umzusetzen.

Oft war Sanchez gezwungen, mit Nationalisten und Unabhängigkeitsparteien zusammenzuarbeiten, was ihm heftige Kritik seitens der Konservativen einbrachte ...

Nach der Niederlage seiner Partei bei den Lokalwahlen setzt der spanische Regierungschef Pedro Sanchez jetzt - am 23. Juli - auf alles oder nichts.

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