Mit vorgehaltener Waffe ist in Haiti eine US-Krankenschwester gekidnappt worden. Auch ihre Tochter wurde verschleppt. Hunderte Menschen demonstrierten in Port-au-Prince für die Freilassung der beiden.
Nach der Entführung einer amerikanischen Krankenschwester und ihrer Tochter aus einem Gebäudekomplex der christlichen Hilfsorganisation "El Roi Haiti" in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince herrscht Unklarheit über das Schicksal der beiden. Mehrere Bewaffnete hatten die Frau und das Mädchen in ihre Gewalt gebracht und verschleppt.
Rund zweihundert Menschen bekundeten bei einem Protestmarsch durch die Hauptstadt ihre Solidarität mit den Entführten. Sie verwiesen auf die Verdienste der Krankenschwester in der Gemeindearbeit, forderten ihre Freilassung und eine Eindämmmung der Bandenkriminalität in Haiti. Die NGO "El Roi Haiti" betreibt unter anderem eine Klinik und eine Schule.
Das US-Außenministerium erließ eine Reisewarnung für Amerikanerinnen und Amerikanern, äußerte sich aber nicht zu möglichen Forderungen der Kidnapper. Man stehe aber in Kontakt mit Behörden in Haiti.
Haiti ist das ärmste Land auf dem amerikanischen Kontinent und leidet seit vielen Jahren unter Korruption, Gewalt und Naturkatastrophen.