Während im ungarischen Hochwassergebiet fieberhaft Sandsäcke herangekarrt und angehäuft werden, versammelten sich auf einer nahegelegenen Grenzbrücke zwischen Ungarn und Kroatien Katatstrophentourist:innen, um Schnappschüsse zu machen.
Rekordwasserstände werden im Südwesten Ungarns an den Flüssen Drau und Mur gemessen. Am Zusammenfluss der beiden Ströme, bei Őrtilos, war der Pegel 17 Zentimeter höher als im Jahr 1972. Die Behörden bereiten sich auf intensive Arbeiten zum Schutz der nahegelegenen Siedlungen vor.
Gabriella Siklósi ist die Sprecherin des Nationalen Wasseramtes. Sie sagte im Euronews-Interview: "Wir erwarten einen langen und sehr. sehr langsamen Rückgang der Fluten."
Das Wasser überschwemmte hauptsächlich Felder und Gebäude innerhalb der Dämme. Ein Einfamilienhaus in der Gegend wurde mit Sandsäcken geschützt.
Eine ältere Dame auf der Grenzbrücke zwischen Kroatien und Ungarn war skeptisch gegenüber dem Rekordwasserstand: "Ich bin mir sicher, dass da Wasser früher noch höher stand."
Katastrophentourismus auf der Grenzbrücke
Im Einzugsgebiet der Drau ist an einem Wochenende so viel Regen gefallen wie normalerweise innerhalb von anderthalb Monaten. Die Situation ist vorerst unter Kontrolle, aber der Wasserstand bleibt hoch und mehr Regen könnte die Dämme schnell schwächen.
Euronews-Korrespondent Zoltán Siposhegyi kommentierte vor Ort: "Das ist wie ein Eisberg, wir können nur die Spitze sehen. Niemand würde jemals vermuten, dass sich in diesem kleinen Kanal 1600 Sandsäcke befinden. Dank der gemeinsamen Bemühungen vieler Experten hat es in diesem Bereich keine größere Katastrophe gegeben.“
Hunderte Arbeiter sind im Einsatz, um größere Schäden abzuwenden. Außerdem ist die Gefahr von weiteren Flutwellen längst nicht gebannt.
Angereist sind auch viele Schaulustige und Hobbyfotografen. Viele von ihnen versammelten sich auf der Grenzbrücke zwischen Ungarn und Kroatien.