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Gaza: Irisch-palästinensische Familie nimmt 70 Menschen in ihrem Haus auf

Palästinenser fliehen vor der Bombardierung des Gazastreifens.
Palästinenser fliehen vor der Bombardierung des Gazastreifens. Copyright MAHMUD HAMS/AFP or licensors
Copyright MAHMUD HAMS/AFP or licensors
Von Euronews
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Einige Menschen sind im Haus des irisch-palästinensischen Staatsbürgers Ibrahim Al-Agha untergekommen. Die Schutzsuchenden glauben, dass er als Ausländer verschont bleibt.

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Palästinenser, die vor der Bombardierung des Gazastreifens fliehen, suchen an verschiedenen Orten Zuflucht, etwa in Krankenhäusern oder UN-Schulen. Die meisten versuchen in den bereits übervollen Süden des dicht besidelten Gazastreifen zu fliehen. 

Einige Menschen sind im Haus des irisch-palästinensischen Staatsbürgers Ibrahim Al-Agha untergekommen. Die Schutzsuchenden glauben, dass er als Ausländer verschont bleibt. Euronews-Korrespondent Nebal Hajjo hat mit ihnen gesprochen.

Er war mit seiner Familie, seiner Frau und drei Kindern, kurz vor Kriegsbeginn für einen Besuch nach Gaza gekommen. Seitdem sitzen sie fest, sagt Ibrahim Al-Agha.

Auf engem Raum zusammengepfercht

"Die Situation ist sehr schwierig. Wie Sie sehen können, haben wir viele Freunde und Verwandte zu Gast. Wir haben ein großes Problem, vielleicht haben Sie gesehen, dass wir mit Lebensmitteln, Wasser und Strom zu kämpfen haben und auch versuchen, die Kinder zu beschäftigen. Es ist also ein täglicher Kampf von morgens bis zum Schlafengehen. Es ist ein täglicher Kampf, nur um unsere Bedürfnisse als Gruppe zu decken."

Ibrahim Al-Agha wollte seine Türen eigentlich nur kurz für Schutzsuchende öffnen, aber wegen des anhaltenden Kriegs ist er in die Enge getrieben und fühlt er sich verpflichtet, Dutzenden Vertriebenen zu helfen. Die Menschen in der irisch-palästinensichen Herberge sind auf engem Raum zusammengepfercht. Unglaubliche mehr als 70 Personen leben im Haus von Ibrahim Al-Agha. 

"Jeder von uns hat 30 Schekel gegeben"

"Jedes Mal, wenn wir kommen und einen Besuch in Gaza planen, diskutieren meine Frau und ich darüber und denken, dass wir vielleicht einen kleinen Vorteil haben, wenn es zu einem Krieg kommt. Weil wir eine doppelte Staatsbürgerschaft haben, sind wir sowohl irische als auch palästinensische Staatsbürger und man würde uns Hilfe bei der Evakuierung innerhalb der ersten ein oder zwei Tage anbieten. Aber leider ist die Situation dieses Mal völlig anders. Heute ist, glaube ich, der 18. Tag, und wir haben keine Chance bekommen, den Gazastreifen zu verlassen", sagt Ibrahim Al-Agha.

Hammam Al-Afrangi ist einer der Vertriebenen, die in dem irisch-palästinensichen Haus Zuflucht gefunden haben. Er beschreibt die Situation im Haus, unter Fremden, die in ihrem Schicksal vereint sind. "Die ersten zwei Tage waren schwierig für uns, weil wir uns nicht kannten und jeder Angst hatte und nervös war. Aber der Älteste und Weiseste half uns, unsere Standpunkte zusammenzubringen und unser Geld zusammenzulegen, um die Lebenshaltungskosten zu teilen, jeder von uns hat 30 Schekel gegeben, um Lebensmittel zu kaufen."

Viele Doppelbürger warten am Grenzübergang

Rami Mahfouz sagt: "Ich wusste nicht, was ich tun sollte, die Menschen fingen an, in den Süden zu fliehen, meine Familie und ich rannten weg und wir hatten Angst. Wir haben alles zurückgelassen, unser Haus, unsere Betten, das Essen stand auf dem Herd, wir hatten Schwierigkeiten, ein Auto zu finden. Das Wichtigste war, dass wir fliehen und uns retten konnten."

Schätzungsweise Hunderte Doppelbürgern halten sich in Gaza auf. Viele Doppelbürger warten am Grenzübergang Rafah auf ihre Ausreise.

"Ich habe alle bisherigen Kriege von 2009 bis heute miterlebt. Dieser Krieg ist der schwierigste und grausamste Krieg. Ich habe solche Momente noch nie erlebt. In früheren Kriegen wurden die Menschen gewarnt, und jetzt zerstören sie die Häuser der Menschen, sie bombardieren Märkte und überall, das ist sehr grausam. Ich wohne im Viertel Tal al-Hawa, und alle Bewohner wurden aus ihren Häusern vertrieben", sagt Rami Mahfouz.

Vom ersten Tag des Krieges an wurden wir vertrieben und kamen in dieses Haus. Ich kenne den Besitzer nicht direkt", so Mahfouz. "Wir haben sogar den Treibstoff unserer Autos geleert, für den Stromgenerator, damit wir auch Wasser abfüllen können."

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