Trotz widriger Umstände: Ukrainische Armee sichert Fortschritte in der Region Cherson

Präsident Selenskyj arbeitet fleißig am EU-Beitritt der Ukraine.
Präsident Selenskyj arbeitet fleißig am EU-Beitritt der Ukraine. Copyright AFP PHOTO / UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE
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Von Euronews mit DPA
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Trotz widriger Umstände gelingt es der ukrainischen Armee, die Fortschritte in der Region Cherson zu sichern. Verteidigungsminister Pistorius sagt der Ukraine derweil bei einem Besuch in Kiew weitere Unterstützung zu.

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Der ukrainischen Armee gelingt es laut eigenen Angaben trotz widriger Umstände, die eigene Position in der umkämpften Region Cherson südöstlich des Flusses Dnipro zu festigen.

Bereits am Wochenende hatten die ukrainischen Truppen nach Angaben einer Sprecherin die russische Armee am bis vor kurzem noch vollständig besetzen linken Ufer bis zu acht Kilometer vom Fluss verdrängt.

Der Wintereinbruch macht den Truppen zu schaffen

Das Gebiet Cherson in der Südukraine wurde bereits kurz nach dem russischen Einmarsch am 24. Februar 2022 größtenteils besetzt. Im November vergangenen Jahres gelang es der Ukraine, die Teile des Gebiets auf der rechten Flussseite inklusive der gleichnamigen Gebietshauptstadt Cherson zu befreien. Nun erzielt die ukrainische Armee auch auf der linken Seite Fortschritte.

Die Umstände machen es den Truppen jedoch nicht einfach. "Es ist schwer, in Schussposition zu kommen, und dann ist es auch schwer, sie wieder zu verlassen", erklärt der Kommandant einer MLRS-Einheit.

"Jetzt gibt es Schlamm, dann kommt der Schnee. Die Leute frieren und werden krank", klagt er.

Der erste Kriegswinter war hart für die ukrainischen Truppen. Nun steht der zweite bevor. Sinkende Temperaturen und Schneefall werden die Bedingungen an der Front weiter verschlechtern.

Pistorius sichert in Kiew weitere Unterstützung zu

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat derweil der Ukraine bei einem Besuch in Kiew weitere Unterstützung im Kampf gegen Russland zugesichert. Seit Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas waren Sorgen aufgekommen, dass sich die Unterstützung des Westens in den Nahen Osten verlagern könnte.

"Ich bin wieder hier, um erstens weitere Unterstützung zuzusagen", erklärte Pistorius seinen zweiten Besuch in der Ukraine. Außerdem wolle er "unsere Solidarität und unsere tiefe Verbundenheit und auch unsere Bewunderung für den mutigen, tapferen und verlustreichen Kampf, der hier geführt wird" zum Ausdruck bringen.

Pistorius ehrte auch die Demonstranten, die während der proeuropäischen Maidan-Proteste in der Ukraine vor genau zehn Jahren getötet worden waren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die dreimonatigen Dauerproteste als ersten Sieg in der bis heute andauernden Auseinandersetzung mit Russland.

Am 21. November 2013 waren die Demonstrationen ausgebrochen, die schließlich zum Sturz des russlandfreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch führten. Mehrere Dutzende Demonstranten und 17 Polizisten wurden erschossen. Als Folge der Proteste besetzte Russland kurze Zeit später die Krim und annektierte sie anschließend.

EU-Ratspräsident Michel in Kiew

Auch EU-Ratspräsident Charles Michel ist zu Gesprächen in Kiew eingetroffen, um unter anderem mit Präsident Selenskyj über die EU-Beitrittsperspektive der Ukraine zu sprechen.

Er wolle mit dem Besuch deutlich machen, dass die EU fest an der Seite der Ukraine stehe, sagte Michel. Man sehe, dass die Ukraine trotz des Kriegs hart an der Umsetzung von Reformen für einen EU-Beitritt arbeite. Er sei überzeugt, dass die EU mit der Ukraine sicherer und stärker sein werde.

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