Generalstreik in Israel. Protestierende fordern einen Geisel-Deal. Sie sagen, die Geiseln hätten lebend gerettet werden können.
Nachdem am Wochenende sechs tote Geiseln im Gazastreifen gefunden worden sind, ist in Israel ein Generalstreik angekündigt worden. Die Bergung der Leichen löste weitere Proteste gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aus. Die Familien der Geiseln und ein Großteil der israelischen Bevölkerung werfen ihm vor, er hätte es versäumt, eine Vereinbarung mit der Hamas zu treffen, um den Krieg zu beenden und die Geiseln lebend zurückzubringen.
In vielen Städten Israels blieben unter anderen Kindergärten und Banken geschlossen und der öffentliche Nahverkehr wurde eingeschränkt. In einigen Städten, wie Jerusalem, wurde nicht gestreikt, was die tiefe politische Spaltung widerspiegelt.
Ein Arbeitsgericht entschied, dass der Streik beendet werden muss und akzeptierte eine Petition der Regierung, die sagte, der Streik sei politisch motiviert. Der Vorsitzende der größten israelischen Gewerkschaft erklärte, er werde sich an die Entscheidung halten und wies seine Mitglieder an, zur Arbeit zurückzukehren.
Protestierende sagen, Geiseln hätten lebend gerettet werden können
Viele Israelis sagen, die Geiseln hätten lebend zurückkehren können, wenn eine Einigung und ein Waffenstillstand erzielt worden wären.
Nach Angaben eines israelischen Militärsprechers wurden alle sechs Geiseln getötet, kurz bevor die israelischen Streitkräfte sie retten konnten. Fünf der Geiseln wurden am 7. Oktober bei einem Musikfestival im Süden Israels von der Hamas gefangen genommen. Die sechste Geisel wurde aus der nahe gelegenen Kibbutz Be'eri entführt.