Bei einer Schießerei in einer christlichen Privatschule im US-Bundesstaat Wisconsin kamen mindestens drei Menschen ums Leben. Als mutmaßliche Schützin hat die Polizei eine 15-jährige Schülerin identifiziert, die sich selbst erschossen haben soll.
An der Abundant Life Christian School in Madison, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Wisconsin, sind mindestens drei Menschen durch Schüsse getötet worden, wie der Polizeichef von Madison, Shon Barnes, mitteilte. Nun hat die Polizei die 15-jährige Schülerin Natalie Rupnow mit dem Spitznahmen Samantha als mutmaßliche Todesschützin identifiziert.
Die Schießerei ereignete sich in einem Unterrichtsraum und wurde der Polizei von einem Zweitklässler gemeldet. Barnes zufolge ist ein Polizeiauto innerhalb weniger Minuten nach der Meldung an der Schule eingetroffen.
Ein Lehrer und ein Jugendlicher getötet
Rupnow eröffnete offenbar das Feuer auf eine Gruppe von Schülern und tötete dabei einen Lehrer und einen Jugendlichen. Sechs weitere Schüler wurden verletzt.
Krankenwagen trafen kurz nach den Polizeibeamten am Tatort ein und brachten die verletzten Schüler und Lehrkräfte in nahe gelegene Krankenhäuser.
Zwei Schüler erlitten schwere Verletzungen und werden auf der Intensivstation eines Krankenhauses behandelt. Drei weitere Schüler und ein Lehrer erlitten weniger schwere Verletzungen, zwei von ihnen wurden nur wenige Stunden nach der Einlieferung ins Krankenhaus wieder entlassen.
Motiv für die Tat nicht bekannt
Ein Motiv für den Angriff ist nach wie vor unbekannt. "Ich weiß nicht, warum, und ich glaube, wenn wir wüssten, warum, könnten wir diese Dinge verhindern“, so Barnes. Man habe am Montagabend mit den Familienangehörigen der mutmaßlichen Schützin gesprochen und das Zuhause der Schülerin durchsucht, um ein Motiv zu ermitteln.
Die Familienangehörigen der Schülerin stehen laut Barners nicht unter Verdacht. Sie würden sich kooperativ zeigen und bei den Ermittlungen helfen, so Barnes. "Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass sie ein Verbrechen begangen hätten", sagte er auf einer Pressekonferenz.
Der Polizeichef fügte hinzu, dass der Vater der mutmaßlichen Schützin "auch jemanden verloren hat". "Deshalb werden wir die Informationen nicht überstürzt veröffentlichen. Wir werden uns Zeit nehmen und sicherstellen, dass wir dabei unserer Sorgfaltspflicht nachkommen", betonte Barnes.
Über 300 Schulschießereien im Jahr
An der Abundant Life Christian School werden rund 420 Schüler verschiedener Altersgruppen unterrichtet. Nun erlebten viele von ihnen kurz vor Weihnachten einen Schock. Dennoch ist ihre Schule bei Weitem nicht die einzige Bildungseinrichtung im Land, wo es in diesem Jahr eine Schießerei gegeben hat.
Die K-12 School Shooting Database erfasst alle mit Waffengewalt verbundenen Angriffe in Schulen in den Vereinigten Staaten. Ihren Daten zufolge gab es in den USA allein in diesem Jahr bereits 323 Schulschießereien. Die höchste Zahl wurde im vergangenen Jahr mit 349 Angriffen verzeichnet.