Unter den von den nächtlichen russischen Angriffen getöteten Menschen war auch ein fünfjähriges Kind.
Der Angriff auf die ukrainische Hauptstadt erfolgt kurz vor dem Start von neuen Waffenstillstandsverhandlungen in Saudi-Arabien, bei denen die Ukraine und Russland unter Vermittlung der USA Gespräche führen sollen. Ziel dabei soll auch eine Pause bei Langstreckenangriffen auf Energieanlagen und zivile Infrastruktur sein.
Die ukrainische Delegation wird voraussichtlich einen Tag vor den indirekten Gesprächen in Saudi-Arabien mit US-Vertretern zusammentreffen, so der ukrainische Präsident Woldoymyr Selenskyj. Die Delegation soll die Einzelheiten einer teilweisen Waffenruhe ausarbeiten.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland unterdessen 147 Drohnen über der Ukraine eingesetzt. Die ukrainische Luftabwehr schoss 97 von ihnen ab, 25 weitere erreichten aufgrund anderer Verteidigungsmaßnahmen ihre Ziele nicht. Die Angriffe betrafen auch die Regionen Charkiw, Sumy, Tschernihiw, Odessa und Donezk.
In weiten Landesteilen waren Explosionsgeräusche in der Nacht bis zu fünf Stunden lang zu hören. Russische Drohnen und Trümmerteile der abgeschossenen Flugkörper, krachten in mehrere Wohngebäude. Nach Angaben der ukrainischen Militärverwaltung der Stadt Kiew wurden drei Menschen getötet und zehn weitere verletzt.
Nach Angaben des Leiters der Kiewer Militärverwaltung, Tymur Tkachenko, gerieten zwei Wohnhäuser im Bezirk Dnipro durch herabfallende Drohnentrümmer in Brand. In den oberen Stockwerken eines neunstöckigen Gebäudes brach zudem ein Feuer aus, bei dem eine Frau ums Leben kam, so der Staatliche Notdienst.
Im Stadtteil Podil brach ein Feuer im 20. Stock eines 25-stöckigen Gebäudes aus. Auch in Holosiivskyi forderten Brände in einem Lagerhaus und einem Bürogebäude ein Todesopfer, wie der staatliche Notdienst mitteilte.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, es habe in der Nacht 59 ukrainische Drohnen abgeschossen, darunter 29 über der Region Rostow und 20 weitere über dem südwestlichen Astrachan. In Rostow wurde ebenfalls eine Person getötet. Ein Auto geriet aufgrund des ukrainischen Drohnenangriffs in Brand, wie der vorläufige Gouverneur der Region, Juri Schljusar, mitteilte.