Einwohner der Gemeinde Minoa wollen kein Internierungslager für Migranten, sie fordern den Bau eines Kulturzentrums auf dem Militärgelände.
Die steigende Zahl von Migranten, die auf der griechischen Insel Kreta ankommen, hat bei den Bewohnern Unruhe ausgelöst. Sie fürchten, dass in ihrer Gemeinde ein Internierungslager gebaut werden könnte.
Bisher ist jedoch noch keine Entscheidung getroffen worden. Alle Migranten, die Gavdos und dann Kreta erreicht haben, werden in Einrichtungen auf dem griechischen Festland gebracht. In den vergangenen Wochen sind immer mehr Geflüchtete - vor allem junge Männer - von Libyen aus Richtung Europa aufgebrochen und in Griechenland gestrandet.
Gerüchte über die Einrichtung eines Lagers auf Kreta
In den vergangenen Tagen kursierte das Gerücht, dass in Katseli, genauer gesagt in der Gemeinde Archangelos auf Kreta, eine Einrichtung geplant sei.
Bei dem Standort soll es sich um Militärgelände Zographakis-Pleyrakis handeln, das Verteidigungsministerium gehört.
Bürgermeister und Anwohner sagen NEIN
Anwohner und Lokalpolitiker versammelten sich vor Ort, um "Nein" zu dem Bau zu sagen. Sie forderten, das ehemalige Militärlager für kulturelle Zwecke zu nutzen und verlangten den Bau eines modernen Bildungs- und Kulturzentrums.
"Unser Wunsch für dieses Gelände ist, dass es zu einem Bildungs- und Kulturzentrum wird, das unserem Ort wirklich etwas zu bieten hat", erklärt eine Anwohnerin.
Der Bürgermeister von Archangolas lehnt alle Pläne für eine Internierungseinrichtung in dem alten Militärlager ab. Michalis Syrigonakis sagt: "Es ist völlig ungeeignet, solche Strukturen zu akzeptieren, denn erstens gibt es mindestens 6-7 Dörfer in der Umgebung. Es gibt Spielplätze, der Ort entwickelt sich wegen des Baus des neuen Flughafens, er liegt in etwa 300 Metern Entfernung zum Militärflughafen, die Gebäude sind ungeeignet, weil sie fast abgerissen sind und die vorhandenen mit Giftstoffen bedeckt sind, die krebserregend sind".
Angesichts des geplanten Baus eines neuen internationalen Flughafens fehle schon jetzt die nötige Infrastruktur, um die bestehenden Bewohner zu versorgen. Deshalb sei es auch unmöglich, eine geschlossenes Lager für Hunderte Migranten zu bauen.