Auf den griechischen Inseln demonstrierten Dutzende Bürger gegen Israels Kriegsführung in Gaza. Der Protest traf die Urlauber direkt: Nicht auf allen Inseln konnten sie an Land gehen.
Mehrere hundert israelische Touristen wollten auf einer Kreuzfahrt zu den griechischen Inseln die Landschaft und Kultur erleben, doch die Einwohner der Inseln sind nicht besonders gut auf sie zu sprechen.
Zuletzt fuhr das Kreuzfahrtschiff "Crown Iris" den Ort Agios Nikolaos auf der Insel Kreta an. Noch bevor das Schiff anlegen kann, demonstrieren rund 50 Teilnehmende am Hafen gegen Israels Kriegsführung in Gaza.
Die Demonstranten hielten ein Banner mit der Aufschrift "Stoppt den Genozid". Sie erklärten, dass es "inakzeptabel ist, dass Touristen aus Israel willkommen werden während Palästinenser hungern". Der Protest verlief angespannt und es kam zu gewaltvollen Auseinandersetzungen.
Die Bereitschaftspolizei ergriff Sicherheitsmaßnahmen. Einsatzkräfte drängten die Demonstranten zurück, damit die Besucher ungehindert an Land gehen konnten. Als diese in Reisebusse einstiegen, kam es weiterhin zu Buhrufen und Flaschenwürfen von Demonstranten.
Rhodos, Syros, Kreta: Proteste gegen israelische Urlauber in Griechenland
Es ist nicht der erste Ort auf den griechischen Inseln, an dem die israelischen Kreuzfahrtteilnehmer auf diese Art begrüßt wurden. Auch einen Tag zuvor auf der Urlaubsinsel Rhodos demonstrierten rund 50 Menschen gegen die Ankunft der etwa 650 Touristen von "Crown Iris".
Nach den Auseinandersetzungen auf Syros am Freitag waren Polizei und Behörden auf Rhodos besser vorbereitet. In Syros verhinderten etwa 300 Demonstranten den Landgang der israelischen Urlauber. Dem Kreuzfahrtschiff gelang es nicht, anzulegen.
"Sie dürfen demonstrieren, aber nicht blockieren oder handgreiflich werden", sagte der griechische Bürgerschutzminister Michalis Chrysochoidis bei ERTnews zum Protest auf Rhodos. Trotz der Vorsichtsmaßnahmen kam es bei den Kundgebungen zu Ausschreitungen und Rangeleien.
Die Bereitschaftspolizei nahm 15 Demonstranten in Gewahrsam und führte gegen acht von ihnen Verfahren aufgrund von Rassismus und Gewalt gegen Polizeibeamte ein. In Rhodos konnten die Touristen an Land gehen.