Eine neue Hilfsflotte wurde von der israelischen Armee abgefangen. Zuletzt hatte die Festsetzung einer weiteren Flotte für internationale Proteste gesorgt.
Die israelische Armee hat eine neue Schiffsflotte samt Hilfsgüter mit Kurs auf den Gazastreifen abgefangen. Wenige Tage zuvor hatte die Festnahme mehrerer prominenter Aktivisten einer anderen Flotte große Proteste in Europa ausgelöst.
Nach Angaben des israelischen Außenministeriums wurden mindestens 145 Personen an Land gebracht. Sie sollen in Kürze abgeschoben werden. Unter den Festgesetzten befinden sich demnach Ärztinnen und Ärzte, Politiker sowie drei Abgeordnete aus der Türkei.
"Ein weiterer vergeblicher Versuch, die legale Seeblockade zu durchbrechen und in eine Kampfzone einzudringen, endete im Nichts", schrieb das israelische Außenministerium auf der Plattform X.
Die Freedom Flotilla Coalition, ein Zusammenschluss von pro-palästinensischen Gruppen, die das Ziel verfolgen die israelische Hilfsblockade des Gazastreifens zu beenden, wies die Darstellung zurück. Die Schiffe hätten "keinen Schaden angerichtet", und das israelische Militär habe "keine rechtliche Zuständigkeit in internationalen Gewässern", hieß es in einer Mitteilung.
Nach Angaben der Organisatoren sind drei Boote – Gaza Sunbirds, Alaa Al-Najjar und Anas Al-Sharif – rund 220 Kilometer vor der Küste des Gazastreifens vom israelischen Militär gestoppt worden. Videos zeigen, wie israelische Marinesoldaten die Schiffe entern. Verletzte habe es nicht gegeben.
Das Abfangen dieser Flotte erfolgte, nachdem Israel die Global Sumud Flottille abgefangen hatte. Deren Festsetzung hatte in mehreren europäischen Städten Proteste und in Italien sogar einen Generalstreik ausgelöst.
Bei dem Einsatz waren mindestens 450 Aktivistinnen und Aktivisten festgenommen worden, darunter auch die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg. Israel bot allen Beteiligten eine freiwillige Ausreise an, wer sich weigere, müsse ein Abschiebeverfahren durchlaufen.
Einige der Festgenommenen werfen den israelischen Sicherheitskräften Misshandlungen vor. Die israelische Regierung bezeichnete diese Vorwürfe als "dreiste Lüge".