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Friedensstifter Trump: Thailand und Kambodscha unterzeichnen "historisches Friedensabkommen"

Präsident Donald Trump reagiert auf den kambodschanischen Premierminister Hun Manet und den thailändischen Premierminister Anutin Charnvirakul, links, die während der Zeremonie posieren.
Präsident Donald Trump reagiert auf den kambodschanischen Premierminister Hun Manet und den thailändischen Premierminister Anutin Charnvirakul, links, die während der Zeremonie posieren. Copyright  Mark Schiefelbein/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Copyright Mark Schiefelbein/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Von Euronews mit AP
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Nach den Grenzscharmützeln im vergangenen Jahr wird Thailand kambodschanische Gefangene freilassen und Kambodscha wird mit dem Abzug schwerer Artillerie beginnen.

Nach Grenzstreitigkeiten im vergangenen Jahr haben Thailand und Kambodscha unter dem Vorsitz von US-Präsident Donald Trump, der die Einigung als "historisches Friedensabkommen" bezeichnet hat, in Malaysia einen Waffenstillstand unterzeichnet.

In der ersten Phase der Übereinkunft soll Thailand kambodschanische Gefangene freilassen und Kambodscha mit dem Abzug schwerer Artillerie beginnen. Regionale Beobachter werden die Lage überwachen, um sicherzustellen, dass die Kämpfe nicht wieder aufflammen.

"Wir haben etwas getan, von dem viele gesagt haben, dass es nicht möglich sei", sagte Donald Trump. Der kambodschanische Ministerpräsident Hun Manet sprach von einem "historischen Tag", und der thailändische Premierminister Anutin Charnvirakul sagte, das Abkommen schaffe "die Bausteine für einen dauerhaften Frieden".

Die Zeremonie war Trumps erste Veranstaltung nach seiner Ankunft auf dem jährlichen ASEAN-Gipfel in Kuala Lumpur. Mit der Reise, die mit Besuchen in Japan und Südkorea und einem möglichen Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping weitergeht, will den US-Präsident, seinen Ruf als internationaler Friedensstifter ausbauen. Doch gleichzeitig bereiten seine Zölle der internationalen Wirtschaft Probleme und der durch den Streit mit den Demokraten verursachte Shutdown, der Stillstand der US-Regierung, nicht beendet ist.

Trump landete am frühen Morgen in der malaysischen Hauptstadt, wo er einen Wahlkampftanz mit einheimischen Schauspielern aufführte und dabei eine amerikanische Flagge in der einen und eine malaysische Flagge in der anderen Hand schwenkte.

Der Präsident unterzeichnete Wirtschaftsabkommen mit Kambodscha, Thailand und Malaysia, von denen einige auf eine Ausweitung des Handels mit wichtigen Mineralien abzielen. Die USA wollen sich weniger von China abhängig machen, das die Exporte von Schlüsselkomponenten für die Technologieproduktion eingeschränkt hat.

"Es ist sehr wichtig, dass wir als bereitwillige Partner zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass wir reibungslose Lieferketten und sichere Lieferketten für die Lebensqualität, für unsere Menschen und für die Sicherheit haben", sagte der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer.

Trump engagiert sich erneut für eine wichtige Region der Welt

Der Präsident nahm in seiner ersten Amtszeit nur ein einziges Mal an diesem Gipfel teil, und Kriegsminister Pete Hegseth schien bei seiner Anhörung im Januar mit der ASEAN-Gruppe nicht vertraut zu sein.

Die diesjährige Veranstaltung bietet Trump jedoch die Gelegenheit, sich erneut mit einer Gruppe von Ländern zu befassen, die zusammen eine Wirtschaft von 3,8 Billionen Dollar und 680 Millionen Menschen haben.

"Die Vereinigten Staaten stehen zu 100 % hinter Ihnen, und wir haben die Absicht, für viele kommende Generationen ein starker Partner und Freund zu sein", sagte der US-Präsident. Er bezeichnete seine Amtskollegen als "spektakuläre Führungspersönlichkeiten" und sagte: "Alles, was Sie anfassen, wird zu Gold."

Das Gipfeltreffen ermöglichte es Trump auch, sich als globaler Friedensstifter gegenüber Thailand und Kambodscha zu präsentieren. Beide Länder erheben konkurrierende Gebietsansprüche, die immer wieder zu Gewalt entlang ihrer Grenze führen. Einige der schlimmsten Kämpfe zwischen den beiden Ländern dauerten mehrere Tage im vergangenen Juli. Dabei wurden Dutzende Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben wurden.

Trump drohte damals damit, Handelsabkommen zu verweigern, wenn die Kämpfe nicht aufhörten. So setzte er ein wirtschaftliches Druckmittel ein, das die Verhandlungen beflügeln sollte. Seitdem herrscht ein wackeliger Waffenstillstand.

"Die Tatsache, dass Trump die Karte der Zölle in der Hand hatte, war tatsächlich sehr, sehr bedeutsam", sagte Ou Virak, Präsident der Denkfabrik Future Forum in Phnom Penh. "Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund, wenn auch nicht der einzige, aber auf jeden Fall der Hauptgrund, warum die beiden Seiten sofort dem Waffenstillstand zugestimmt haben."

Jetzt gebe es eine Zeremonie, bei der Trump vor die Kameras treten könne, damit er als derjenige dastehe, der Kriege und Konflikte beende, was ihm "mehr Munition für seine Bewerbung um den Friedensnobelpreis" gebe.

Trump hat sich ausdrücklich für die Auszeichnung beworben und die Liste der Konflikte, die er entweder zu lösen half oder von denen er behauptet, sie beendet zu haben, ständig erweitert.

Der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim lobte das Abkommen zwischen Thailand und Kambodscha bei der Eröffnung des Gipfels mit den Worten: "Es erinnert uns daran, dass Versöhnung kein Zugeständnis ist, sondern ein Akt des Mutes."

Der Sprecher des thailändischen Außenministeriums, Nikorndej Balankura, bezeichnete das Abkommen am Samstag als eine "gemeinsame Erklärung", die zeige, dass Thailand und Kambodscha "sich der Erneuerung ihrer Beziehungen verpflichtet fühlen".

"Das ist kein Selbstzweck", sagte Nikorndej. "Die Arbeit hat gerade erst begonnen."

Zölle stehen im Mittelpunkt von Trumps Reise

Es wird erwartet, dass sich Trump während seines Aufenthalts in Kuala Lumpur mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva zusammensetzt, nicht aber mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney. Der US-Regierungschef ist wütend auf Kanada wegen eines Fernsehspots, in dem gegen seine Zölle protestiert wird, und kündigte auf dem Weg zum Gipfel in den sozialen Medien an, er werde deshalb die Zölle gegen Kanada erhöhen.

Ein weiterer Handelskonflikt steht im Mittelpunkt von Trumps Reise - diesmal mit China. Trump sagte Reportern, die mit ihm in der Air Force One reisten, er sei optimistisch, dass sein Treffen mit Xi, das in Südkorea stattfinden soll, Fortschritte in einer Reihe von Fragen bringen könnte. Der Handel mit Fentanyl und der Verkauf von Sojabohnen gehören zu Trumps Prioritäten.

"Ich denke, wir haben eine gute Chance, ein sehr umfassendes Abkommen zu erzielen", sagte der US-Präsident. "Ich möchte, dass unsere Landwirte versorgt sind. Und er will das auch."

Es bleibt abzuwarten, ob Trump bei seinen Verhandlungen langwierige Probleme anspricht oder sie auf einen anderen Tag vertagt.

US-Finanzminister Scott Bessent schlug am Sonntag vor, dass Washington und Peking von ihrer Konfrontation Abstand nehmen könnten. Auf die Frage, ob die beiden Länder das Mitte des vereinbarte Handelsabkommen verlängern könnten, sagte Bessent: "Ich würde ja sagen." Er betonte jedoch, dass die endgültige Entscheidung bei Trump liege.

Dieser äußerte sich zuversichtlich über die Aussicht, während seiner Reise Handelsabkommen mit Japan und Südkorea, zwei langjährigen Verbündeten und Handelspartnern, abschließen zu können.

"Wir haben Abkommen mit vielen Leuten, und es sind sehr gute Abkommen", sagte er zu Reportern, die mit ihm in der Air Force One reisten.

Ein Staatsoberhaupt, das beim Gipfel in Kuala Lumpur nicht anwesend ist, ist der indische Premierminister Narendra Modi. Obwohl er Trump während seiner ersten Amtszeit nahe stand, war das Verhältnis in letzter Zeit eher angespannt. Der US-Präsident sorgte für Irritationen, als er sich damit brüstete, den jüngsten Konflikt zwischen Indien und Pakistan beigelegt zu haben, und er hat die Zölle gegen Indien wegen dessen Kauf von russischem Öl erhöht.

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