Der griechische Drogendealer war 2004 in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilt worden. In Griechenland wurde seine Strafe in 22 Jahre umgewandelt. Er war wieder auf freiem Fuß - bis jetzt.
Die Rauschgiftabteilung der Direktion für organisierte Kriminalität hat in Zusammenarbeit mit den US-Behörden einen großen Fall von Kokaintransport aus dem griechischem Attika nach Europa aufgedeckt. Nun ist eine internationale Operation zur Zerschlagung des Rings im Gange.
Am Sonntag wurden in Griechenland fünf Personen festgenommen, darunter der Eigentümer eines Bootes, das vor zwei Tagen im Atlantik mit einer sehr großen Menge Kokain gefunden wurde, ein Boots- und Hotelunternehmer, der in Katerini verhaftet wurde, gefolgt von vier weiteren Festnahmen in Attika und Thiva.
Der in Katerini verhaftete Schiffseigner ist ein alter Bekannter der griechischen Behörden und wird international als "griechischer Escobar" bezeichnet. 2004 war er als Organisator eines Transports von 5,4 Tonnen Kokain auf einem Schiff, das ihm gehörte, verhaftet worden.
In Deutschland wurde er deshalb zu lebenslanger Haft verurteilt, aber in Griechenland wurde die Strafe in 22 Jahre umgewandelt, deshalb befand er sich - bis jetzt - auf freiem Fuß.
Frische Ladung aus Lateinamerika
Nach den bisherigen Erkenntnissen war das Schiff von Michaniona in Thessaloniki nach Lateinamerika aufgebrochen, wo es Kokain geladen hatte und nach Europa zurückkehren wollte. Nach Informationen der griechischen Behörden wurde das Schiff in Zusammenarbeit mit der US-Drogenbehörde DEA im Atlantik entdeckt, gestoppt und die fünf Besatzungsmitglieder festgenommen.
Die Menge des an Bord befindlichen Kokains ist noch unklar, Schätzungen zufolge handelt es sich jedoch um mehrere Tonnen. Auch der Bestimmungsort ist unklar. Das Schiff wurde mit Unterstützung der französischen Marine abgeschleppt und wird in einen französischen Hafen gebracht, wo es durchsucht werden soll, während die Ermittlungen zur vollständigen Klärung des Falls laufen.