EU-Kommission will zur Wiederherstellung fairer Wettbewerbsbedingungen in der europäischen Luftverkehrsbranche beitragen.
Die italienische Fluggesellschaft Alitalia hat nach Ansicht der Wettbewerbshüter der EU-Kommission rechtswidrige staatliche Beihilfen in Höhe von 900 Millionen Euro erhalten.
Italien müsse das Geld daher zuzüglich Zinsen von Alitalia zurückfordern, teilte die Brüsseler Behörde mit. So könne zur Wiederherstellung fairer Wettbewerbsbedingungen in der europäischen Luftverkehrsbranche beigetragen werden, schrieb EU Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Italien hat die seit Jahren auf Staatshilfe angewiesene Fluggesellschaft immer wieder mit Finanzspritzen gestützt. Nach Angaben der EU-Kommission machte sie seit 2008 Verluste.
Bei den beanstandeten Hilfen gehe es um Zahlungen, mit denen Alitalia seinen Betrieb habe aufrechterhalten können. Dem Unternehmen sei im Mai 2017 ein Darlehen in Höhe von 600 Millionen Euro und einige Monate später ein weiteres Darlehen in Höhe von 300 Millionen gewährt worden.
Mitte Juli war bekanntgeworden, dass nach monatelangem Ringen der Start der Nachfolge-Fluggesellschaft der angeschlagenen Alitalia näher rückt. Die Europäische Kommission stellte klar, dass die neugegründete Italia Trasporto Aereo (Ita), die Mitte Oktober ihren Dienst aufnehmen soll, nicht der wirtschaftliche Nachfolger von Alitalia sei und deshalb nicht in die Pflicht genommen werden könne, die 900 Millionen Euro zurückzuzahlen.