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Warner Bros drängt Aktionäre, feindliches Übernahmeangebot abzulehnen; Trump attackiert Paramount

Archivfoto: Der Wasserturm von Warner Bros. auf dem Studiogelände in Burbank, Kalifornien. Fünfter Dezember 2025.
Archiv: Der Wasserturm der Warner Bros. Studios in Burbank, Kalifornien. Aufgenommen am fünften Dezember 2025. Copyright  Jae C. Hong/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
Copyright Jae C. Hong/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
Von Una Hajdari
Zuerst veröffentlicht am
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Warner Bros Discovery will voraussichtlich die Aktionäre auffordern, gegen Paramounts feindliche Übernahme zu stimmen. Zuvor zog Jared Kushner seine Private-Equity-Firma aus der Finanzierung zurück.

Warner Bros Discovery wird voraussichtlich seinen Aktionärinnen und Aktionären empfehlen, gegen das feindliche Übernahmeangebot von Paramount Global zu stimmen. Das wäre ein Rückschlag für Paramounts Versuch, das Rivalenstudio für 108 Milliarden Dollar (92,2 Milliarden Euro) zu übernehmen. Euronews hat Warner um weitere Stellungnahme gebeten.

Zuvor hatte Paramount angekündigt, Anfang Dezember direkt auf die Warner-Aktionärinnen und -Aktionäre zuzugehen. Geplant war ein reines Barangebot von 30 Dollar je Aktie – vorbei am Vorstand, nachdem das Studio mehrere Kaufvorschläge abgelehnt hatte. Netflix bietet hingegen 27,75 Dollar je Anteilsschein, teils in bar, teils in Aktien.

Seit der Übernahmekampf hochgekocht ist, nähert sich der Kurs von Warner Bros den 30 Dollar je Aktie. Anfang des Monats lag er noch bei rund 24 Dollar.

Warum ist Warner Bros gerade so gefragt?

Der Kampf um Warner Bros ist zum Test geworden, wer die US-Medienbranche dominiert.

Wer das Unternehmen übernimmt, bekommt Zugang zu einer großen Film- und Studio-Bibliothek unter der Marke Warner Bros, zu HBO-Inhalten und zum DC-Comics-Universum mit Figuren wie Batman und Superman.

Viele hielten die Aktie für unterbewertet. Das Unternehmen steckte in hohen Schulden und stand unter starkem Druck durch Netflix, Amazon und Apple.

Nach monatelangem Bieterwettstreit legte Netflix am fünften Dezember ein offizielles Angebot für Warner Bros Discovery vor. Der Vorstand sagte Unterstützung zu. Das Paket umfasst auch HBO Max und HBO.

In einer Mitteilung bestätigte der Streamingriese den Mega-Deal über 82,7 Milliarden Dollar (71 Milliarden Euro). Es sei der Zusammenschluss „zweier der größten Geschichtenerzähler der Welt, um noch mehr Menschen die Unterhaltung zu bringen, die sie am liebsten sehen“, sagte der Warner-Bros-CEO und Präsident David Zaslav damals.

Bricht Warner Bros die aktuelle Vereinbarung mit Netflix, müsste das Unternehmen dem abgewiesenen Streamer 2,8 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro) zahlen.

Trotzdem stehen Paramount vor einem Sieg über Netflix noch einige Hürden im Weg. Kritiker stellen vor allem die Finanzierung des Angebots infrage.

Ist Trumps Schwiegersohn beteiligt?

US-Präsident Donald Trump meldete sich vor einer Woche öffentlich zum Warner-Bros-Verkauf zu Wort. Er forderte, den Nachrichtensender CNN im Zuge jeder Transaktion mit der Muttergesellschaft mitzuverkaufen. Die derzeitige Senderführung sei „korrupt oder inkompetent“, und bestand darauf, CNN abzustoßen, um die politische Ausgewogenheit der Berichterstattung zu sichern.

Paramounts Übernahmevorschlag beinhaltet den Kauf von Kabel- und TV-Nachrichtenassets, die derzeit zu Warner Bros gehören. Das weckt bei einigen Abgeordneten und Beobachtern Sorgen, die Berichterstattung könne sich verschieben – besonders mit Blick auf die Trump-Administration.

Der Milliardär und Oracle-Mitgründer Larry Ellison gehört zu den wichtigsten Geldgebern des feindlichen Gebots von Paramount Skydance. Er stellt einen großen Teil des Eigenkapitals und wirbt weitere Investoren an. Sein Sohn David Ellison ist Vorsitzender und CEO von Paramount Skydance.

Diese Verbindung, dazu die Freundschaft der Ellisons mit Donald Trump und ihre Rolle als große Spender der Republikaner, nährt bei einigen Analysten den Verdacht: Das Skydance-Gebot ist mehr als ein reines Geschäft, es ist auch ein Griff nach politischem Einfluss.

Jared Kushner, Trumps Schwiegersohn, beziehungsweise seine Private-Equity-Firma Affinity Partners, wurde zunächst als Geldgeber der feindlichen Übernahme geführt. Inzwischen hat sich die Firma aus dem Finanzierungskonsortium zurückgezogen.

In einer wenig überraschenden Kehrtwende kritisierte Trump am Dienstagabend Paramount. Er behauptete, er sei gar nicht so eng mit dem Unternehmen, wie es den Anschein habe. Paramount besitzt CBS, einen Sender, der Anfang dieses Jahres die Produktion von 'The Late Show' eingestellt hat. Einige führten die Absetzung auf die Kritik des Moderators Stephen Colbert an der Trump-Regierung zurück. CBS erklärte damals, es sei „rein eine finanzielle Entscheidung“ gewesen.

Die Absetzung der seit dreiunddreißig Jahren laufenden Sendung kam nur wenige Tage, nachdem Colbert Paramount dafür öffentlich kritisiert hatte, einen 16-Millionen-Dollar-Verleumdungsprozess mit Donald Trump beizulegen, während das Unternehmen die behördliche Genehmigung für die Skydance-Fusion anstrebte.

„Für jene, die glauben, ich stehe den neuen Eigentümern von CBS nahe: Versteht bitte, dass '60 Minutes' mich seit der sogenannten 'Übernahme' weit schlechter behandelt als je zuvor“, schrieb Trump am Dienstagabend in sozialen Medien. „Wenn das Freunde sind, will ich meine Feinde lieber nicht sehen!“

'60 Minutes' ist eine von CBS produzierte Nachrichtensendung und stand im Zentrum des 16-Millionen-Dollar-Verleumdungsfalls, der Anfang des Jahres beigelegt wurde. Trump behauptete, Produzenten hätten ein Interview mit der damaligen Vizepräsidentin Kamala Harris absichtlich irreführend geschnitten.

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