Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Schweinepest-Erreger aus dem Labor entwichen? Die Polizei in Spanien ermittelt

Zentrum für Tiergesundheitsforschung, IRTA CReSA
Zentrum für Tiergesundheitsforschung, IRTA CReSA Copyright  IRTA.cat
Copyright IRTA.cat
Von Jesús Maturana
Zuerst veröffentlicht am
Teilen Kommentare
Teilen Close Button

Erreger der Afrikanischen Schweinepest könnten aus einem Labor in Spanien in die Umwelt gelangt sein. Wie und ob dies geschah, das versucht die Polizei in Katalonien herauszufinden.

In Spanien könnte das Virus der Afrikanischen Schweinepest aus einem Labor den Ausbruch der Seuche unter Wildschweinen verursacht haben. Die katalanische Regionalpolizei Mossos d'Esquadra und die spanische Guardia Civil haben am Donnerstag den Sitz des Labors

8 in Cerdanyola del Vallès durchsucht. Die Razzia erfolgte aufgrund eines Durchsuchungsbefehls des 2. Gerichtshofs in Cerdanyola del Vallès. Dieser soll die Ursache Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest als mutmaßliches Verbrechen gegen die Umwelt ermitteln.

Das Verfahren ist zur Geheimsache erklärt worden. Am 9. Dezember übermittelte die katalanische Polizei dem Gericht einen ersten Bericht über den Fall. Die gerichtliche Untersuchung läuft parallel zu einer wissenschaftlichen Prüfung, die die katalanische Regierung in Auftrag gegeben hat. Beide Verfahren sollen feststellen, ob der Ausbruch der Schweinepest von einem der fünf IRTA-CReSA Tierforschungszentren verursacht sein könnte. Das Labor liegt im Umkreis von etwa 20 Kilometern von dem Ort, an dem die ersten infizierten Wildschweine auftauchten.

Derselbe Stamm wird in Labors verwendet

Das Zentrum für Tiergesundheitsforschung (CISA-INIA), ein Referenzlabor der Europäischen Union mit Sitz in Valdeolmos bei Madrid, hat bereits einen Bericht für die Untersuchung erstellt. Demnach ähnelt das Genom des entdeckten Virus demjenigen, das 2007 in Georgien zirkulierte, einem Stamm, der üblicherweise in experimentellen Studien und bei der Bewertung von Impfstoffen verwendet wird.

Deswegen ist das Institut IRTA-CReSA in den Mittelpunkt des Verdachts gerückt. Denn die ersten toten Wildschweine sind in der Nähe seiner Einrichtungen aufgetreten. Der Ausbruch hatte bisher 26 tote Wildschweine zur Folge. In einem Teil der Provinz Barcelona gab es Einschränkungen für Schweinezucht-Betriebe.

Die Afrikanische Schweinepest wird zwar nicht auf Menschen übertragen, kann aber schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für die Viehwirtschaft bedeuten.

Zuvor hatte es mehrere Theorien zum Ursprung des Ausbruchs der Tierkrankheit gegeben - wie infizierte Lebensmittel oder ein Einschleppen des Virus aus Russland.

Das gemeinsame Untersuchungsteam von Mossos und Seprona, der Naturschutz-Einheit der Guardia Civil, arbeitet weiter daran, herauszufinden, wie das Virus aus dem Labor entwichen sein könnte - falls sich schließlich bestätigt, dass es aus einem Labor stammt.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Teilen Kommentare

Zum selben Thema

Afrikanische Schweinepest: Spaniens Regierung sieht Ursprung der EU-Welle in Russland

Afrikanische Schweinepest: Weitere Fälle in Brandenburg bestätigt

Afrikanische Schweinepest in Deutschland: Gefahrenzone errichtet