Brüssel hat ein Expertenteam nach Katalonien geschickt. Bei zwei von 14 toten Wildschweinen wurde das Virus bestätigt. Der Ausbruch bedroht den katalanischen Schweinesektor, der jährlich 3 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Die Europäische Kommission hat angekündigt, dass sie eine Gruppe von Spezialisten der Veterinärmedizin nach Katalonien entsendet, um die spanischen Behörden ab Dienstag bei der Bekämpfung des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu unterstützen. Bei mindestens zwei von 14 toten Wildschweinen im Naturpark Collserola wurde die Krankheit festgestellt.
Kommissionssprecherin Eva Hrncirova erklärte auf einer Pressekonferenz, Brüssel sei über den Ausbruch der ASP in Katalonien informiert worden, der schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für die Region haben könnte.
"Dieses Virus kann sich sehr leicht über die Stiefel von Landwirten oder die Räder von Traktoren verbreiten. Was wir von unserer Seite aus tun, ist die Verabschiedung der Rechtsvorschriften für diese Sonderzonen und die Bereitschaft unserer Experten, unseres Veterinärteams", sagte sie.
Katalonien exportiert jedes Jahr Schweinefleischprodukte im Wert von etwa 3 Milliarden Euro, von denen etwa 1 Milliarde für Länder außerhalb der Europäischen Union bestimmt ist. China hat bereits die Einfuhr von Schweinefleisch aus einem Dutzend Unternehmen in Barcelona vorübergehend ausgesetzt.
Ein Wurstsandwich, mögliche Quelle des Ausbruchs
Die katalanischen Behörden stellten am Montag die erste Hypothese über den Ursprung des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Katalonien auf: ein kontaminiertes Wurstsandwich. "Die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus durch den Verzehr kontaminierter Wurst in einem Sandwich übertragen wurde, ist sehr hoch", sagte Òscar Ordeig, Minister für Landwirtschaft, Viehzucht und Ernährung der katalanischen Regierung, gegenüber den Medien, obwohl es noch zu früh sei, Schlussfolgerungen zu ziehen.
"Der Ausbruch wurde in einem Gebiet festgestellt, in dem viele Lastkraftwagen verkehren und es Raststätten gibt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wildschwein infizierte Lebensmittel gefressen hat, ist hoch."
Am Sonntag bat die katalanische Regierung die militärische Notfalleinheit (UME) um Hilfe bei der Bekämpfung der Seuche gebeten. Die Krankheit wurde im Collserola-Gebirge bei Barcelona festgestellt, nachdem in dem Gebiet mehrere Wildschweinkadaver gefunden worden waren. Insgesamt wurden bisher 14 tote Wildschweine gefunden, zwei mit bestätigter Infektion und mehrere, die noch untersucht werden. Das hat einen Gesundheitsalarm auslöst, weil es der erste Ausbruch der ASP in Spanien seit 1994 ist.
Spanien war es 1994 gelungen, die Krankheit durch strenge Kontrollen und Massenkeulungen auszurotte. Nun sieht sich das Land mit einem unerwarteten Ausbruch konfrontiert, der vorerst auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt ist.