Karlovy Vary: Hauptpreis geht nach Ungarn

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Von Euronews
Karlovy Vary: Hauptpreis geht nach Ungarn

US-Schauspieler Michael Shannon sorgte für Hollywood-Glanz auf dem Roten Teppich zum Abschluss des 51. internationalen Fillmfetsivals in Karlovy Vary, dem tschechischen Karlsbad. Der der Hauptpreis des Wettbewerbs, der Kristallglobus, ging diesmal an It’s Not the Time of My Life von Szabolcs Hajdu. Der ungarische Regisseur wurde außerdem als Bester Schauspieler in seinem Familiendrama ausgezeichnet.

Den Preis für den Besten Darsteller zu erhalten, ist eine Riesenüberraschung, denn ich betrachte mich eigentlich nicht als einen Schauspieler.

Szabolcs Hajdu Regisseur (und Schauspieler)

Szabolcs Hajdu: “Ich führe immer auf diese Weise Regie, von innen heraus. Ich habe bislang sechs Filme gedreht und hatte jedes Mal das Gefühl, selbst mitzuspielen, weil ich alles, was vor der Kamera geschah, miterlebte. Diesmal war ich tatsächlich einer der Schauspieler. Den Preis für den Besten Darsteller zu erhalten, ist eine Riesenüberraschung, denn ich betrachte mich eigentlich nicht als einen Schauspieler.”

Das Drama handelt von einer jungen Frau, die nach einem missglückten Aufenthalt in Schottland mit der Tochter unerwartet bei ihrer Schwester auftaucht. Es kommt unweigerlich zu Spannungen. Hajdu drehte das Kammerspiel in der eigenen Wohnung mit Familienmitgliedern und Freunden.

“Nightlife” von Damjan Kozole

Der Preis für die Beste Regie ging an den Slowenen Damjan Kozole für seinen Film “Nightlife”. Der Thriller handelt von einem gut situierten Ehepaar, dessen Leben nach einem mysteriösen Überfall total aus den Fugen gerät. Es sei ein Film über eine Gesellschaft, in der Angst die treibende Kraft ist, so Kozole über seinen düsteren Streifen.

“House of Others” von Russudan Glurjidze

In der Festivalreihe “East of the West”, die Filmen aus Ost- und Mitteleuropa gewidmet ist, wurde der georgische Beitrag “House of Others” (“Haus der anderen”) von Russudan Glurjidze ausgezeichnet. Basierend auf eigenen Erlebnissen erzählt der Film von zwei Familien, die die Unruhen in der Kaukasusregion überlebt, aber noch längst nicht überwunden haben, als ihnen das Haus von Vertriebenen zugeteilt wird. Der Krieg in den Köpfen geht weiter.

Russudan Glurjidze: “Es ist unsere Biographie, unsere Kindheit. Wir wollten eine Geschichte erzählen, die in uns steckt, um uns zu befreien und wieder über Liebe, Freiheit hier und heute zu sprechen.”

“Die Lehrerin” von Jan Hrebejk

Der Preis für die Beste Schauspielerin ging an die Slowakin Zuzana Mauréry für ihre genial-zynische Darbietung in der tschechisch-slowakischen Koproduktion “Die Lehrerin”. Sie spielt eine intrigante, parteitreue Lehrerin, die ihre Schüler auf hinterhältige Weise manipuliert.

“Gleißendes Glück”, der einzige deutsche Beitrag im Wettbewerb von Sven Tadicken, ging in den Hauptkategorien leer aus, wurde dafür mit dem Preis der Internationalen Filmkritikervereinigung Fipresci geehrt.