Hinter Putz und falschen Wänden versteckte sich ein architektonisches Juwel: ein perfekt erhaltenes arabisches Dampfbad aus dem 12. Jahrhundert im maurischen Stil.
Eine wundersame Entdeckung machten die Betreiber der "Cervecería Giralda", einer Bar im historischen Zentrum der spanischen Stadt Sevilla bei Renovierungsarbeiten.
Hinter Putz und falschen Wänden schlummerte ein architektonisches Juwel: ein perfekt erhaltenes arabisches Dampfbad aus dem 12. Jahrhundert im maurischen Stil.
Experten zufolge stammt es aus derselben Epoche wie die ehemalige Großmoschee Sevillas mit ihrem imposanten Minarett, heute eine Kathedrale samt Glockenturm.
Bei der Renovierung traten wunderschöne Wandmalereien, Skulpturen und mehr als 80 achteckige Oberlichter zutage.
Statt Baustelle plötzlich Ausgrabungsstätte
Für ihn als Unternehmer sei das eine tolle Überraschung, sagt Miteigentümer Antonio Castro, aber auch eine ziemliche Herausforderungen gewesen. Denn statt einer Baustelle war seine Bar plötzlich eine Ausgrabungsstätte. Mit entsprechenden Kosten. Aber man sei dennoch stolz auf den Fund und zufrieden mit dem Ergebnis der Bauarbeiten.
Dass das mehr als 800 Jahre alte Dampfbad so gut erhalten blieb, ist dem spanischen Architekten Vicente Traver zu verdanken.
Bei Bauarbeiten zu Beginn 20. Jahrhunderts, als maurische Baukunst nicht mehr geschätzt wurde, versteckte er die uralten Mauern durch den Einbau zweier zusätzlicher Böden. Keiner der nachfolgenden Besitzer dachte daran, es freizulegen.
Erst die aktuellen Eigentümer wagten den Schritt - wegen der Coronakrise war mehr Zeit für die Umbauarbeiten.