Auf Segel-Tour mit Alex Thomson

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Von Euronews
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Alex Thomson, Star-Skipper beim legendären Segelrennen "Vendée Globe", berichtet über den einsamen Alltag auf See, seine Ernährung und das Leben nach dem Rennen.

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Bei der letzten Auflage der legendären Regatta Vendée Globe, dem wohl härtesten Solo-Segelrennen der Welt, belegte Alex Thomson den zweiten Platz. Nun wird er als Favorit für die nächste Auflage gehandelt. Living it hisst zusammen mit Alex Thomson die Segel, um einen Eindruck davon zu vermitteln, was es bedeutet, zwei Monate in völliger Abgeschiedenheit auf dem Meer zu verbringen. Es geht um Lebensziele, maßgeschneiderte Boote und Cheeseburger.

Der Regatta-Alltag

Kein Tag ist wie der andere. Es ist schonungslos. Du bist da draußen ganz alleine und bestreitest einen unaufhörlichen Kampf gegen die Elemente. Es ist ein Ausdauertest – sowohl körperlich als auch mental. Ich muss täglich etwa 7.000 Kalorien zu mir nehmen, um die körperliche Arbeit bei diesen extremen Temperaturen leisten zu können.

Verzicht auf ausgewogene Ernährung

Meine tägliche Kost bestand aus einer Mischung von gefriergetrockneten Lebensmitteln. Ich hatte etwa sechs oder sieben verschiedene Sorten an Bord, dazu Erdnüsse, Energieriegel und etwas leichte Kost für Zwischendurch. Man kann sich vorstellen, dass dies ein sehr monotones Essen war, aber es war wichtig, um jeden Tag auf die nötige Kalorienmenge zu kommen. Ob eintönig oder nicht, alles, was an Essen da war, wurde gegessen. Ein bisschen Luxus hatte ich aber auch: fünf kleine Weihnachtskuchen und ein paar Cheeseburger aus der Dose.

Vorbereitung: Das Training vor dem Rennen

Ich war jeden Tag etwa zehn Stunden in der Sporthalle und habe hart trainiert, um mich auf das Ereignis vorzubereiten. Auch mit Cardio-Training auf einem Fahrrad. Beim Segeln wird vor allem der Oberkörper beansprucht: Man bewegt sich auf einem sehr begrenzten Raum, zieht Seile, die zwischen 80 und 100 Kilogramm an Gewicht haben, ohne dass man dabei gerade stehen kann. Am Ende hatte ich einen Großteil meiner Muskelmasse in den Beinen abgebaut, ganz einfach weil sie kaum im Einsatz waren.

Segeln in Einsamkeit

Dass ich sehr weit von meiner Familie weg war, hat es nicht gerade einfacher gemacht. Meine Frau Kate unterstützt mich sehr, aber ich vermisse sie und die Kinder, wenn ich unterwegs bin. Nichtsdestotrotz ist es schwer sich zu beklagen, wenn man sieht, dass ich mit meinem Boot segele, das speziell für mich entwickelt wurde und ich einen namhaften Sponsor habe.

Ich sage immer, es so ähnlich wie bei einem Motorsport-Fan, der seinen maßgeschneiderten Rennwagen baut. Das Boot wurde vollständig für meine speziellen Anforderungen gebaut. Es ist vergleichbar mit einem Spielzeug für Jungs, es ist keinen Deut besser.

Das Leben nach dem Rennen

In den Tagen nach dem Rennen geht es nur darum, Zeit mit meiner Familie zu verbringen, das zu genießen, was mir sonst noch gefehlt hat und mir richtig gutes Essen reinzuhauen! Neben dem Segeln ist Kitesurfen eine weitere Leidenschaft von mir. Letztes Jahr beim „skywalk stunt“ konnte ich beides miteinander verbinden. Das war wirklich aufregend. Erst vor kurzem habe ich damit begonnen, auch meinem Sohn Oscar das Kitesurfen beizubringen.

Die mentale Stärke Sir Robin Knox-Johnston, ein guter Freund und Mentor, schärfte mir ein: „Vollende es als erster, zuerst musst du es abschließen!“ Das hat sich bei mir eingeprägt, besonders bei diesem letzten Rennen, als es sehr hart wurde. Ich bin extrem wetteifernd, daher ist der Vendée Globe genau das Rennen für mich. Ich gebe nicht so einfach auf.

Zukünftige Herausforderungen

Bei den letzten Vendée Globe-Rennen habe ich erst den dritten, dann den zweiten Platz belegt. Wenn es gelingt, die richtigen Sponsoren zusammenzubekommen, um eine starke Kampagne zu starten, würde ich gerne auch am nächsten Rennen teilnehmen und diesmal gewinnen. Bevor das alles losgeht, will ich mir etwas freinehmen und mit meiner Familie Urlaub machen – Segeln in der Karibik!

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