Für Asylsuchende in den Niederlanden ist das Klima wieder rauher geworden
In diesem Stadtteil von Den Haag passierte ein kleines Wunder - so sehen es jedenfalls die Beteiligten.
Eine Kirchengemeinde beschützte eine Familie aus Armenien vor der drohenden Ausweisung.
Drei Monate lang gab es ununterbrochen Gottesdienste.
Eine einmalige Erfahrung der Solidarität, sagt Isolde Verburgt, eine Nachbarin.
“Viele Leute kamen, die nicht gläubig sind. Aber im Mittelpunkt standen eher Fürsorge und Nächstenliebe. Ich wollte ein Zeichen setzen für alle Kinder, die Schutz brauchen. Und so haben viel andere gedacht."
Das niederländische Gesetz verbietet es der Polizei, während des Gottesdienstes eine Kirche zu betreten.
Nach massivem Druck auch in den Medien bewilligte die Regierung den Asylantrag der Familie und von 700 weiteren Menschen.
Erleichterung auf seiten der Kirche.
Theo Hettema, Vorsitzender des Rates der Protestantischen Kirch in Den Haag: “Wir haben der Regierung immer die Kooperation angeboten.
Wir respektieren staatliches Handeln, aber wir haben auch unsere eigenen Normen.
Wir wollen Menschen in Not helfen und werden nicht aufhören, das zu tun."
Nach dieser Episode hat Den Haag die Asylbestimmungen wieder verschärft.
Die bevor stehende Europawahl lässt grüßen.