Europol warnt vor größerer Aktivität des Organisierten Verbrechens

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Von Stefan Grobe
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Verbrecher-Sydikate machen sich laut Europol die Ängste der Bevölkerun g und die Knappheit bestimmter Produkte während der Pandemie zu Nutze.

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Die Bedrohung, die das Organisierte Verbrechen in Europa darstellt, war nie größer als heute. Zu diesem Schluß kommt die EU-Polizeibehörde Europol in einem am Montag vorgelegten Bericht. Dabei machen Drogendelikte den weitaus größten Teil der Verbrechen aus - fast 40 Prozent aller Banden sind hier aktiv.

Die Pandemie hat das Organisierte Verbrechen begünstigt. Die kriminellen Strukturen hätten ihre Produkte und Vorgehensweisen sehr schnell an die Pandemie-Situation angepasst, sagt Catherine De Bolle, die Europol-Leiterin. Dabei seien die Ängste der Bürger und die Knappheit von bestimmten Produkten ausgenutzt worden.

Das Organisierte Verbrechen profitiert zudem von seinen transnationalen Strukturen, was die Arbeit der Ermittler erschwert. So sind fast drei Viertel aller Banden in mindestens drei verschiedenen Ländern aktiv.

Europol warnt die Bevölkerung vor Betrugsversuchen, auch online, sowie vor Raub und Diebstahl. und eine Million Hauseinbrüche werden jedes Jahr in Europa registriert. Ein anderer beunruhigender Trend ist vermehrte Anwendung von Gewalt der Verbrecher, die zudem immer raffiniertere Arten der Geldwäsche erfinden.

In einem Jahr nehme das Organisierte Verbrechen fast 140 MIlliarden Euro in der EU ein, ein Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung, erklärte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Geld, das Europa brauche für Krankenhäuser, Impfungen und den Wiederaufbau.

Doch der wirtschaftliche Wiederaufbau könnte auch dem Organisierten Verbrechen nutzen, warnt Brüssel. Deswegen müssten die Regierungen ihre Ermittlungsmaßnahmen und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit verstärken.

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