Ausstellung in Brüssel: Pressefotos als Kampfmittel der Demokratie

Die ICONIC-Ausstellung in Brüssel zeigt preisgekrönte Pressefotos
Die ICONIC-Ausstellung in Brüssel zeigt preisgekrönte Pressefotos Copyright World Press Photo
Von Stefan GrobeIsabel Da SIlva
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In Brüssel ist gerade die ICONIC-Ausstellung eröffnet worden, organisiert vom Europäischen Parlament mit der World Press Photo Foundation. Die Schau ist Gegenstand von drei Debatten. Eingeladen wurden mehrere Preisträger der Vergangenheit.

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"Wie trägt ein ikonisches Bild zur Verteidigung der Demokratie bei?"

Jodie Biebers Porträt einer Afghanin, die von ihrem Ehemann verstümmelt wurde, war das Cover eines Time Magazine und wurde weltberühmt. Die südafrikanische Fotografin gewann 2011 den renommierten World Press Photo-Wettbewerb. Für Bieber gehen Realität und Symbolik Hand in Hand:

„Ich betrachte es als das Symbol der Schönen und des Biests. Denn wenn Sie das erste Mal auf das Foto schauen, sehen Sie nur diese schöne Frau und dann sehen Sie ihre Nase. Vor vielen, vielen Jahren wollte ich ein Projekt über Gewalt gegen Frauen realisieren, aber keine Frau wollte fotografiert werden. Und jetzt kämpfen Frauen gegen die Gewalt und geben dem, was ihnen passiert ist, ein Gesicht. Frauen stehen viel mehr auf als je zuvor.“

Die gerade eröffnete ICONIC-Ausstellung wird vom Europäischen Parlament mit der World Press Photo Foundation organisiert und ist Gegenstand von drei Debatten. Eingeladen nach Brüssel wurde auch der Italiener Pietro Masturzo, Preisträger von 2010, mit einem Bild über den Volksprotest nach den Wahlen 2009 im Iran.

Masturzo: „Manchmal bist du frustriert und fragst dich: „Was mache ich, ist es sinnlos? Aber wenn Sie an die Gespräche denken, die viele Jahre später beginnen können, ist dies eine Art, die Demokratie zu verteidigen. Denken, Fragen stellen und sogar zweifeln ist wichtig für die Demokratie."

Die World Press Photo Foundation wurde 1965 gegründet und vergibt nicht nur den jährlichen Preis. Sie unterstützt auch künftige Profi-Fotografen bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen.

„Was bedeutet es heute, Fotograf zu sein, in Bezug auf Meinungsfreiheit, Zensur, wie bewegt man sich eigentlich in diesen schwierigen Arbeitsweisen?“, so die Geschäftsführerin oumana El Zein Khoury.

Die Ausstellung ist im Info-Hub des Europäischen Parlaments zu sehen, und im Oktober und Dezember finden weitere Debatten statt, bei denen es um Pressefreiheit und Medienpluralismus geht.

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