Rund 850.000 Eintrittskarten für die Olympischen Winterspiele 2026 in Italien sind bereits verkauft, bis zu zwei Millionen Besucher werden erwartet. Besonders groß ist das Interesse aus den USA, den Niederlanden und Kanada. Ein Überblick.
Die Olympischen Winterspiele 2026 rücken näher. Bereits rund 850.000 Tickets sind verkauft, und bis zu zwei Millionen Besucherinnen und Besucher werden erwartet. Die Spiele finden vom 6. bis 22. Februar 2026 in Norditalien statt – in Mailand und Cortina d’Ampezzo.
Die Olympischen Winterspiele 2026 werden die ersten nach der Corona-Pandemie sein. Im Jahr 2022 besuchten weniger als 100 000 Zuschauer die in China ausgetragenen Spiele.
Die Vorfreude auf die Winterspiele ist groß im Gastgeberland Italien. Laut einer von Ipsos im Auftrag von Visa durchgeführten Studie freuen sich sieben von zehn Italienerinnen und Italienern auf die Spiele. Besonders stark ist das Interesse jedoch bei Fans aus den USA.
Eine Analyse der ersten Ticketverkäufe zeigt, dass rund 35 % aller Ausgaben ausländischer Käufer auf US-Bürger entfallen.
Laut der VISA-Studie liegen die Deutschen mit knapp über 10 % an der Spitze der europäischen Besucher, gefolgt von britischen, schweizerischen und französischen Wintersportfans mit jeweils 5 %. Die Kanadier kommen auf fast 10 %.
Wenn es um die individuellen Ausgaben geht, führen jedoch die Australier die Liste mit durchschnittlichen Ausgaben von 2.600 € pro Besucher an, vor den Kanadiern (2.200 €), den Amerikanern (2.100 €) und den niederländischen Besuchern (1.300 €).
Es wird erwartet, dass die Zahl der internationalen Flugankünfte in Italien zu den Olympischen Winterspielen 2026 deutlich ansteigen wird. Die Zahl der Flüge aus den Niederlanden nach Norditalien könnte im Februar 2026 im Vergleich zum Vorjahr um das Achtzehnfache steigen.
Auch aus Kanada (zwölfmal mehr), Deutschland (fast fünfmal mehr), den USA (über viermal mehr), Finnland (mehr als dreimal mehr), Frankreich (doppelt so viele) und Großbritannien (rund ein Drittel mehr) werden deutlich mehr Fluggäste erwartet. Insgesamt rechnen Expertinnen und Experten mit rund 160 Prozent mehr internationalen Ankünften als im Februar 2025.
In Italien wird der Flughafen Mailand-Linate den größten Anstieg verzeichnen, mit über 450 Prozent mehr Passagieren als im Vorjahr. Auch die Flughäfen Mailand-Malpensa (+190 %), Verona (+120 %), Bergamo (+80 %), Venedig (+75 %) und Treviso (+40 %) bereiten sich auf ein deutlich höheres Passagieraufkommen vor.
Mailand und Cortina d’Ampezzo werden die zentralen Austragungsorte der Olympischen Winterspiele 2026 sein, doch auch im Valtellina-Tal und im Fleimstal werden Wettkämpfe stattfinden. Die Abschlussfeier ist in Verona geplant.
Mit einer Gesamtfläche von rund 22.000 Quadratkilometern gelten die Spiele als die „am weitesten verstreuten“ in der Geschichte der Winterolympiaden.
Laut der VISA-Umfrage erwarten 90 Prozent der Befragten positive Effekte für die Region – etwa durch Investitionen in Infrastruktur, Verkehr, Tourismus und öffentliche Räume. 65 Prozent sehen in den Winterspielen zudem einen Impulsgeber für technologische Innovation.
Was sind die neuen olympischen Winterdisziplinen?
Eine der wichtigsten Neuerungen unter den 116 Medaillenwettbewerben und 16 Disziplinen wird das olympische Debüt des Skibergsteigens sein - auch bekannt als Skimo.
Die schnelle, technisch anspruchsvolle Sportart kombiniert Aufstiege und Abfahrten im Gebirge und wird in Mailand-Cortina in drei Wettbewerben ausgetragen: Mixed-Staffel sowie Sprint für Männer und Frauen. Italien gilt dabei als eine der führenden Nationen des Sports.
Neu im Programm ist außerdem der Wettkampf Dual Moguls im Freestyle-Skiing, bei der zwei Athletinnen oder Athleten parallel auf einem buckeligen Parcours antreten und waghalsige Sprünge zeigen.
Die Spiele werden die höchste Frauenbeteiligung in der Geschichte der Olympischen Winterspiele aufweisen: 47 % der fast 3.000 Athleten.
Russen und Belarussen werden wieder als "neutrale Einzelsportler" antreten.
Im Anschluss an die Olympischen Winterspiele finden vom 6. bis 15. März die Winter-Paralympics statt. Dies ist die erste Veranstaltung dieser Art, die in mehreren Städten ausgetragen wird, seit der französischen Ausgabe 1992 in Tignes-Albertville.