6. EU-Afrika-Gipfel: Digitalisierung hat für viele Priorität

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Ein Thema auf dem EU-Aufrika-Gipfel ist das Thema Digitalisierung. Schätzungsweise 25 Prozent der afrikanischen Bevölkerung hat Zugang zum Internet. Die digitale Transformation hat für viele Länder Priorität.

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Das 6. Gipfeltreffen zwischen der Europäischen Union und der Afrikanischen Union findet am 17. und 18. Februar in Brüssel statt. Mehr als 60 Staats- und Regierungschefs aus beiden Kontinenten kommen zusammen, um über eine erneuerte und vertiefte Partnerschaft zu sprechen. Viele Themen liegen auf dem Tisch. 

Eines davon ist das Thema der Digitalisierung. Schätzungsweise 25 Prozent der afrikanischen Bevölkerung hat Zugang zum Internet. Die digitale Transformation hat für viele Länder Priorität, zum Beispiel für die Demokratische Republik Kongo, wo der Mangel an digitaler Infrastruktur nur eine von vielen Herausforderungen ist.

Voraussetzungen für eine Digitalisierung in Afrika schaffen

"Das erste Problem ist die Regulierung. Die digitalen Aktivitäten auf dem Kontinent müssen unbedingt reguliert werden", sagt Désiré Cashmir Eberande Kolongele, der Minister der Demokratische Republik Kongo für Digitale Ökonomie. 

"Das heißt, wir müssen klare Regeln haben, die die Bedingungen für den Zugang festlegen. Das zweite Problem sind die Inhalte. Wir müssen unbedingt sicherstellen, dass die Anwendungsmöglichkeiten, die durch die Digitalisierung entwickelt werden, den Bedürfnissen der Menschen entsprechen."

Tech-Giganten sollen ihren gerechten Anteil zahlen

Um den digitalen Wandel zu regulieren und zu finanzieren, gehört die Demokratische Republik Kongo zu den 136 Ländern, die sich der internationalen Steuerreform der OECD angeschlossen haben. Damit wird sichergestellt, dass Tech-Giganten und andere multinationale Unternehmen ihren gerechten Anteil zahlen.

"In Afrika gibt es so viele verheerende Steueranreize, die auf den Druck multinationaler Unternehmen zurückzuführen sind", erklärt Pascal Saint-Amans, OECD-Direktor für Steuerpolitik. 

"Sie sagen ‚Gebt mir eine Steuerbefreiung, sonst gehe ich woanders hin‘. Die meisten dieser Anreize sind verschwenderisch. Weil es eine Mindeststeuer von 15 Prozent geben wird, haben die afrikanischen Länder nun die Möglichkeit, diese Anreize abzuschaffen, und dass bedeutet viel Geld."

Junge Menschen und die Stärke der Frauen

Und ein weiteres Instrument kann der afrikanischen Wirtschaft nach Ansicht mehrerer EU-Parlamentarier helfen: Der Handel. Die niederländische Abgeordnete Samira Rafaela meint: Es gibt eine Menge Humankapital, junge Menschen, die dort leben, Unternehmerinnen, die Stärke der Frauen in der afrikanischen Wirtschaft, wenn es um Innovation und Technologie geht. Der afrikanische Kontinent bietet viele Möglichkeiten, und die EU sollte der Handelspartner des Kontinents sein, wenn es um fairen und gerechten Handel geht."

Mit der Kombination aus Steuern, fairem Handel und Humankapital kann die afrikanische Wirtschaft einen großen Schritt in Richtung ihrer digitalen Zukunft gehen.

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