Was man über die Anhörung des TikTok-CEOs im US-Kongress wissen muss

5 Stunden wurde er "gegrillt": Vor dem Hintergrund der Forderungen nach einem Verbot, hat der CEO von TikTok Abgeordneten im US-Kongress Fragen zu der App beantwortet.
5 Stunden wurde er "gegrillt": Vor dem Hintergrund der Forderungen nach einem Verbot, hat der CEO von TikTok Abgeordneten im US-Kongress Fragen zu der App beantwortet. Copyright Jacquelyn Martin/AP
Von Euronews
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Man nehme Datenschutzbedenken ernst, beschwichtigte der CEO der chinesischen Video-Sharing-App gegenüber US-Abgeordneten, die mehrheitlich für ein Verbot TikToks in den USA sind.

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Ganze fünf Stunden dauerte die Anhörung von Shou Zi Chew im US-Kongress, doch wirklich überzeugen konnte der TikTok-CEO die Abgeordneten wohl nicht: Die USA erwägen ein Verbot des Videoportals, das in dem Land mehr als 150 Millionen Nutzer:innen hat.

Vor allem Republikaner haben Bedenken geäußert, wonach TikTok mit der App Nutzerdaten sammelt und sie an die chinesische Regierung weitergibt. Die App des chinesischen Betreibers ByteDance stelle eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA dar, auch indem Nutzer beeinflusst werden.

Diese Informationen, so Chew, dessen Auftritt mit Spannung erwartet worden war, weil er selten Interviews gibt oder in der Öffentlichkeit in Erscheinung tritt, nehme man ernst und habe entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Bei dem Betreiber von TikTok handelt es sich um ein Unternehmen mit Hauptsitz auf den karibischen Caymaninseln. ByteDance wurde von chinesischen Unternehmern gegründet, befindet sich aber zu 60 Prozent im Besitz westlicher Investoren, wie TikTok immer wieder mitteilte.

An den Verbotsforderungen ändert die Anhörung nichts

Einige US-Abgeordnete fordern, dass TikTok aus den App-Stores von Apple und Google entfernt wird - oder an ein US-Unternehmen verkauft wird. CNN berichtet, die Haltung der Abgeordneten gegenüber TikTok sei schon vor der Anhörung klar gewesen, sie wollen ein Verbot.

Der Social-Media-Riese sei ein unschuldiges Opfer in einem geopolitischen Streit über Handel und Technologie. 

TikToker, die mit ihren Videos teilweise ihren Lebensunterhalt verdienen, argumentieren, dass die App nicht anfälliger ist als andere - US-basierte - Unternehmen. Sie forderten die Politik auf, eher die Gesetzgebung zum Datenschutz zu verbessern als die Plattform zu verbieten.

Sorgen um die Sicherheit von Kindern

Während die Fragen zum Datenschutz Chew's Auftritt vor dem Kongress bestimmten, wurden auch die Bedenken zum Einfluss der Kurzvideo-App auf Kinder angesprochen: "Untersuchungen haben ergeben, dass die Algorithmen von TikTok Jugendlichen Videos empfehlen, die Gefühle von emotionaler Not hervorrufen und verstärken, einschließlich Videos, die Selbstmord, Selbstverletzung und Essstörungen fördern", so der demokratische Abgeordnete Frank Pallone aus New Jersey.

Der Republikaner Gus Bilirakis aus Florida sagte, dass es an einer angemessenen Moderation der Inhalte fehle, was dazu führe, dass Kinder Inhalten ausgesetzt seien, die Selbstverletzungen fördern.

In der Vergangenheit hatte es zudem "Challenges" gegeben, durch die unter anderem ein Mädchen in Pennsylvania ums Leben kam.

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