Lust auf Nashville? Das sollten Sie erleben!

Nashville ist bekannt für seine Live-Musik und ein elektrisierendes Nachtleben.
Nashville ist bekannt für seine Live-Musik und ein elektrisierendes Nachtleben. Copyright Euronews
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Von Tim Gallagher
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Erfrischung für die Seele - ein Besuch in der Music City Nashville im US-Bundesstaat Tennessee, die so viel zu bieten hat.

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Wer auf dem Civil Rights Trail, der Bürgerrechtsroute durch den Süden der USA reist, entdeckt eine Stadt auf der Karte, die es unbedingt zu besuchen gilt: Nashville, Tennessee. Kultur, Musik, historische Zeugnisse im Stadtbild - in der "Music City" ist für jeden etwas dabei.

Das heutige Nashville ist bekannt für seine Musikszene und sein elektrisierendes Nachtleben, das jedes Jahr Tausende Besucher anzieht, oftmals mit einem Ziel: Einfach mal die Seele baumeln lassen. 

Wir haben einen Leitfaden der bekanntesten Sehenswürdigkeiten und der versteckten Höhepunkte zusammengestellt: Willkommen in Nashville! 

Wie Afrikas Klänge die US-Musik formten

Im National Museum of African American Music erfahren Sie alles über den Einfluss schwarzer Musik - nicht nur auf die USA, sondern auf Strömungen weltweit. Das spannende Museum zeigt das gesamte Spektrum, angefangen bei der Geschichte des RnB über den Einfluss schwarzer Musikmanager auf die Branche bis hin zu einer Einführung in den Gospel. 

Nashville hat Künstler wie Little Richard und Robert Knight hervorgebracht - auch deswegen sollten Sie sich dieses Museum nicht entgehen lassen. 

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The National Museum of African American Music.euronews

Danach schlagen wir einen Ausflug zum Rep. John Lewis Way vor, benannt nach dem Bürgerrechtler und Kongressabgeordneten John Lewis. Hier steht die Country Music Hall of Fame and Museum, in der Charley Pride, DeFord Bailey und natürlich Ray Charles zu erleben sind. Ein Muss in der Hall of Fame ist der Besuch des Hatch Show Print, eine Sammlung historischer Musikposter.

Eine Universtität, die Geschichte schrieb

Library of Congress, LC-USZ62-112357 - Canva
Junior Class der Fisk University, Nashville, Tennessee, auf den Stufen des Gebäudes, aufgenommen zwischen 1890 und 1906.Library of Congress, LC-USZ62-112357 - Canva

Im 20. Jahrhundert richteten sich die Augen der Welt immer wieder auf Nashville im US-Bundesstaat Tennessee. Und immer wieder war es die Fisk University, die für Aufmerksamkeit sorgte. 

Diane Nash, eine prominente Anführerin der Studentenbewegung von Nashville, besuchte die Fisk University, und auch das Student Nonviolent Coordinating Committee war dort ansässig. Beide waren maßgeblich an den Freedom Rides von 1961 beteiligt. Zehn Studierende fuhren damals von Nashville nach Birmingham (USA), um die Rassentrennung in öffentlichen Bussen anzufechten.

Die Universität ist auch Geburtsort der Fisk Jubilee Singers, die schwarze, spirituelle Musik außerhalb der afroamerikanischen Gemeinden populär gemacht haben. Man geht davon aus, dass diese Musiker Nashville den Namen "Music City" eingebracht haben. Bereits im 19. Jahrhundert waren sie vor Queen Victoria aufgetreten.

Wir raten zu einem Spaziergang auf dem Gelände der Fisk University. Allein die beeindruckende Architektur ist einen Rundgang wert - warum nicht auch mit einem Guide, der viel über die abwechselungsreiche Geschichte zu erzählen weiß. 

Nashville: Tausend Orte mit Geschichte

Die Bürgerrechtsbewegung wandte sich nicht nur gegen Rassentrennung in Bussen, sondern auch in Restaurants. Ein Mittel, um politischen Druck auszuüben, waren die Sit-ins. In der Stadt gab es die sogenannten "Five-and-Dime"-Läden, die ihre Waren für fünf oder zehn Cent anboten. Einer von ihnen war F.W. Woolworth in Nashville. Afroamerikanische Studenten trafen sich hier zu einem ersten Sit-in, um gegen die Rassentrennung zu protestieren.

Das erstaunlich modern wirkende Woolworth-Gebäude an der Fifth Avenue wurde in diesem Jahr mit einem neuen Konzept zum Theater umgestaltet. Der Country-Musiker Chuck Wicks hat das historische Gebäude in einen Veranstaltungsort mit mehr als 750 Plätzen verwandelt.

Schätze abseits der großen Straßen

Fernab der ausgetretenen Pfade finden Sie das Jefferson Street Sound Museum, eine kleine Einrichtung, die sich dem Nachtleben von Nashville und dem legendären afroamerikanischen Kulturzentrum Jefferson Street verschrieben hat.

Das Jefferson Street Sound Museum ist ein kreativer, gemeinnütziger Ort, der dazu einlädt, in der Geschichte der Soulmusik zu schwelgen. Das Museum beleuchtet das goldene Zeitalter der Jefferson Street zwischen 1935 und 1965, als die Gegend von den Klängen der afroamerikanischen Gemeinde Nashvilles erfüllt war.

Hier wirkten Größen wie Ella Fitzgerald und Duke Ellington, die im legendären Blue Room auftraten. In der Gegend gab es außerdem zahlreiche Nacht- und Jazzclubs. Es war der lengendäre Radiosender WLAC, der die Musik der Jefferson Street maßgeblich beeinflusste. Jimi Hendrix verbrachte viel Zeit in der Jefferson Street, bevor er schließlich nach New York City ging. 

Mit einem Besuch im Kulturzentrum tun Sie auch anderen etwas Gutes: Denn die Einnahmen kommen Gemeinschaftsprojekten zugute. 

Ein Muss in Nashville: Live-Musik

Euronews.
Fotograf und Autor Johny Pitts als Zuschauer eines Live-AuftrittsEuronews.

Das war eine Menge Musikgeschichte! Gönnen Sie sich zum Abschluss des Tages Live-Musik. Denn auch das heutige Nashville bringt immer wieder außergewöhnliche schwarze Musikerinnen und Musiker hervor, darunter The New Respects, Yola und Devon Gilfillian. 

Im Jahr 2021 wurde Mickey Guyton aus Nashville als erste schwarze Solokünstlerin für einen Grammy in der Kategorie "Country" nominiert.

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Lust auf Live-Musik in Nashville? Unsere Tipps: Die Clubs The 5 Spot, Rudy's Jazz Room, Bourbon Street Blues und die Boogie Bar. Viel Spaß und: Genießen Sie es!

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