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Französischer Senat stimmt für neue 15-Euro-Abgabe pro Passagier für Kreuzfahrtschiffe

Ein weißes Kreuzfahrtschiff unter Segeln
Ein weißes Kreuzfahrtschiff setzt die Segel. Copyright  Matthew Barra/ Pexels
Copyright Matthew Barra/ Pexels
Von Indrabati Lahiri
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Nach Ländern wie Griechenland und Norwegen zieht nun auch Frankreich nach. Paris will Kreuzfahrtschiffe mit einem neuen Steuerplan stärker belasten.

Frankreich könnte bald eine neue Abgabe für ausländische Kreuzfahrtgäste einführen. Pro Anlauf in einem französischen Hafen wären 15 Euro pro Person fällig.

Die Abgabe könnte rund 75 Millionen Euro pro Jahr einspielen. Das Geld soll die empfindlichen Küsten des Landes schützen.

Der Kreuzfahrttourismus nach Frankreich wächst seit Jahren stark. Laut der Tourismusbehörde Atout France passierten 2023 mehr als 3,8 Millionen Kreuzfahrtpassagiere das französische Festland.

Wann könnte Frankreichs Kreuzfahrtabgabe kommen?

Die Abgabe soll dem „Verursacherprinzip“ folgen. Sie legt die Kosten für Verschmutzung und deren Vermeidung den Verursachern auf, nicht den Betroffenen. Außerdem ist sie Teil des französischen Haushalts 2026.

Zuletzt hat Cannes entschieden, ab dem 1. Januar kommenden Jahres alle Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 1.000 Passagieren aus dem Hafen zu verbannen. Auch Nizza hat die Zahl der Schiffsanläufe auf 65 pro Jahr begrenzt.

Der Senat hat bereits zugestimmt. Senator Jean-Marc Delia verwies laut The Local auf die jährlich sieben Millionen Tonnen CO2, die Kreuzfahrtschiffe in Europa ausstoßen, als Begründung für seinen Vorstoß.

Einem Bericht der Umweltorganisation Transport and Environment (T&E) zufolge stieß die Reederei Carnival 2023 mehr CO2 aus als die schottische Stadt Glasgow.

Allerdings lehnt die derzeitige zentristische Regierung Frankreichs die Abgabe ab. Sie warnt, die Abgrenzung zwischen Fähren und Kreuzfahrtschiffen sei schwierig. Nun muss die Assemblée nationale den Vorstoß beraten, bevor er Gesetz werden kann. Die Entscheidung wird voraussichtlich noch im Dezember fallen.

Europa macht Kreuzfahrtschiffen Druck

Frankreich reiht sich damit in eine Reihe europäischer Länder ein. Zuletzt hatten Griechenland und Norwegen ähnliche Schritte angekündigt. Kreuzfahrtschiffe stehen seit Jahren in der Kritik: wegen Abwassereinleitungen, Greenwashing und hoher Belastung sensibler Küsten.

Griechenland erhebt eine Abgabe zur Bewältigung der Klimakrise auf Kreuzfahrten. In beliebten Zielen wie Mykonos und Santorin beträgt sie 20 Euro, anderswo sind es fünf Euro.

Norwegen erlaubt Kommunen zudem, auf Kreuzfahrtankünfte eine Tourismusabgabe von drei Prozent zu erheben. Sie soll die lokalen Gemeinden unterstützen und Kosten des Overtourism decken.

Auch Städte wie Amsterdam und Lissabon setzen auf höhere Kreuzfahrt- und Tourismusabgaben, um Auswirkungen des Besucherandrangs auszugleichen und Stadtprojekte zu finanzieren.

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