Mehr als 10.000 Menschen haben vor dem Parlament in Budapest gegen die rechts-konservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban demonstriert. Es war bereits die fünfte Großdemonstration in Budapest in den vergangenen drei Wochen. Die Demonstrationen hatten sich zunächst gegen Pläne der Regierung Orban gerichtet, eine Internetsteuer einzuführen. Doch auch nach dem vorläufigen Verzicht auf die Steuer hält der Protest an.
“Korruption ist in Ungarn weit verbreitet. Es ist nicht möglich ein normales Leben zu führen. In den vergangenen zehn Jahren hat das Land einen schlechten Weg eingeschlagen”, sagt eine Demonstrantin und ein anderer meint: “Ich habe 42 Jahre gearbeitet. Arbeitslosigkeit habe ich nicht gekannt. Jetzt ist sie überall. Meine Enkel haben keinen Job. Wir müssen protestieren, wir müssen irgendwie unseren Lebensunterhalt bestreiten”.
Unter anderem forderten die Demonstranten den Rücktritt der Chefin der Finanzverwaltung. Sie ist wegen Korruptionsverdachts von den USA mit einem Einreiseverbot belegt worden.
“Während hier in Budapest demonstriert wird, sind auch in vielen anderen ungarischen Städten, aber auch in einigen europäischen Hauptstädten die Menschen auf die Straßen gegangen”, stellt die euronews-Reporterin fest.