Eine Kommission der nigerianischen Nationalversammlung hat vom Öl-Giganten Royal Dutch Shell Schadensersatz in Höhe von 3.96 Milliarden Dollar – umgerechnet etwa drei Milliarden Euro – gefordert. Grund sind die Folgen der Bonga-Ölpest vom Jahr 2011. 40.000 Fass Rohöl waren aus einem Leck an einer Bohrinsel im Golf von Guinea ins Meer gelaufen. Zahlreiche Gemeinden leiden noch heute unter den Folgen der Umweltkatastrophe. Ein Sprecher teilte mit: “Hier wurde heute Geschichte geschrieben. Drei Jahre haben wir darauf gewartet. Es gab unzählige Sitzungen der Kommission mit den Behörden, Begehungen der betroffenen Region, wo so viel zerstört wurde. Wenn man das Leid der Menschen gesehen hat, dann versteht man die Erleichterung über diese Entscheidung”.
Das Urteil ist jedoch nicht bindend. Die Regierung muss beschließen, ob die von der Kommission empfohlene Summe tatsächlich von Shell gefordert wird. Das Unternehmen teilte mit, das es für die Strafzahlung keine rechtliche Grundlage gebe. Shell habe nach dem Entdecken des Lecks am 20. Dezember 2011 umgehend dafür gesorgt, dass die Ölförderung am Bonga-Ölfeld eingestellt wurde.