Malala: "Zusammen gegen die Taliban"

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Von Euronews
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Reaktionen aus der Region auf die Bluttat in Pakistan.

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Der Anschlag kommt zwei Jahre, nachdem Malala Yousafzai von den Taliban in den Kopf geschossen wurde. Den einen verhasst, von den anderen bewundert: Für ihr Engagement für Schulmädchen in Pakistan erhielt Malala vor kurzem den Friedensnobelpreis.

Sie erklärte nun, “meine Familie und ich sind zutiefst schockiert über die Nachricht, dass mehr als 100 unschuldige Kinder und Lehrer ihr Leben verloren beim Anschlag auf die Schule in Peschawar. Wir stehen all den betroffenen Familien bei sowie den Kindern, die verletzt und nun traumatisiert sind. Jetzt müssen wir uns zusammentun und an die internationale Gemeinschaft, die Führung in Pakistan und an alle Parteien appellieren, damit wir zusammenhalten, den Terror bekämpfen und sicherstellen, dass jedem Kind eine qualifizierte Schulbildung zu Teil wird.”

Viele Menschen in Peschawar sind in einem Schockzustand. Ein Vater meint, “Eltern haben Angst, ihre Kinder zur Schule zu schicken – in Karatschi, Lahore oder sonstwo. Sie befürchten, etwas könnte ihnen zustoßen.” Mohammad Saleem fügte hinzu, “ein trauriger Vorfall. Muslim oder nicht, sowas tut man nicht. Diese Menschen haben keine Religion.”

In Peschawar blieben viele Einrichtungen geschlossen und Geschäfte verrammelt, als die angeordnete dreitägige Staatstrauer begann. Anwohner verurteilen den Anschlag. Der Student Adnan Gul macht seiner Wut Luft: “Was haben wir falsch gemacht? Wir sind nicht bei der Armee oder den Taliban, und trotzdem haben sie kleine Kinder getötet. Warum haben uns diese Terroristen angegriffen? Ich bin zu meiner Schule gegangen, die heute geschlossen blieb.” In Karatschi gingen pakistanische Anwälte und Studenten auf die Straße, um ihre Solidarität für die Opfer des Anschlags und deren Familien ausdrücken. Viele forderten die Todesstrafe für Attentäter.

Im benachbarten Indien protestierten auch Schulkinder gegen die Taliban. Der Schuljunge Ramakant Desai nannte die Tat skrupellos und barbarisch: “Wir sind in Gedanken bei den Familienmitgliedern, die ihre Angehörigen in dem Blutbad verloren. Ich kann mein Beileid gar nicht in Worte fassen.”

Während das Land und die Region trauern, wächst die Hoffnung, dass die Tat einen Wendepunkt markiert und dass nun angewiderte Pakistaner dem Taliban-Terror zusammen die Stirn bieten.

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