Musterschülerinnen auf dem Weg zum IS in Syrien

Musterschülerinnen auf dem Weg zum IS in Syrien
Von Euronews
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Die Angehörigen der drei britischen Teenagerinnen, die sich auf dem Weg nach Syrien befinden sollen, wo sie sich offenbar den IS-Kämpfern anschließen wollen, haben die Jugendlichen aufgerufen, nach

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Die Angehörigen der drei britischen Teenagerinnen, die sich auf dem Weg nach Syrien befinden sollen, wo sie sich offenbar den IS-Kämpfern anschließen wollen, haben die Jugendlichen aufgerufen, nach Hause zurückzukehren. Man vermisse sie schmerzlich und mache sich große Sorgen. Sie würden keine Schwierigkeiten bekommen, hieß es in einer über Scotland Yard verbreiteten Erklärung der Familie.

Auch ihre Schulfreundin Atlanta Braodbent schloss sich dem Appell an. In einem Interview mit dem britischen Nachrichtensender ITVnews beschrieb sie das Trio als “Musterschülerinnen” und glückliche Mädchen, die immer hart für die Schule gearbeitet hätten: “Als ich sie vor ein paar Wochen sah, schienen sie ganz normal, so wie immer. Sie sind wirklich religiös, aber darüber haben sie nie mit uns gesprochen. Sie konnten immer etwas sagen, wogegen man nichts einwenden konnte, weil sie wirklich gescheit sind, aber nichts darüber”, berichtet Freundin Atlanta Braodbent.

Families of missing girls #ShamimaBegum#kadizaSultana release statements asking the girls to return home. pic.twitter.com/NIxauCviFq

— Metropolitan Police (@metpoliceuk) February 21, 2015

Der Vorsitzende der Unterhausfraktion der britischen Konservativen, Ex-Außenminister William Hague, meinte, der Falle zeige, dass die von der Regierung gewünschten besseren Überwachungsmaßnahmen sinnvoll seien :

“Nun alle sind in der Verantwortung: die Familien, die Geistlichen und auch die Sicherheitsorgane. Ich bin sicher, dass wir alle Lehren aus diesem Fall und wenn jemand nach Syrien will, ziehen werden. Ich will aber keine voreiligen Schlussfolgerungen ziehen, wer wofür die Verantwortung trägt”, meinte Hague.

Ein hoher türkischer Beamter erklärte, man könne nicht erwarten, dass die Türkei Jugendliche daran hindere nach Syrien zu reisen, um sich den IS-Kämpfern anzuschließen, wenn man Ankara nicht ausreichend informiere.

Nach Schätzungen der britischen Sicherheitsorgane sind etwa 600 britische Muslime nach Syrien gereist, um dort zu kämpfen. Etwa die Hälfte ist wieder nach Großbritannien zurückgekehrt. Mehrere dutzend Rückkehrer sind unter dem Vorwurf des Terrorismus festgenommen worden.

Die drei Teenagerinnen waren am Donnerstag von London Gatwick aus nach Istanbul geflogen , ohne irgendeine Nachricht zu hinterlassen.

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