Erneut Schüsse in Kumanovo: Mazedonische Regierung ordnet zwei Trauertage an

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Von Euronews
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In der Stadt Kumanovo im Norden Mazedoniens ist es auch am Sonntagmorgen wieder zu Schusswechseln zwischen Spezialeinheiten und Mitgliedern einer

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In der Stadt Kumanovo im Norden Mazedoniens ist es auch am Sonntagmorgen wieder zu Schusswechseln zwischen Spezialeinheiten und Mitgliedern einer bewaffnete Gruppe gekommen. Ein verletzter Polizist wurde in ein Krankenhaus gebracht. Zum Nachmittag hin soll sich das Gewehrfeuer aber gelegt haben.

Mindestens 14 bewaffnete ethnische Albaner und acht Polizisten sollen bei der Polizeiaktion seit Samstag getötet worden sein. Laut dem Innenministerium wurden 37 Polizisten verletzt. Die Regierung ordnete zwei Trauertage an.

Die Kämpfe in einem von der albanischen Minderheit bewohnten Viertel der Stadt begannen am Samstag, als die Polizei, eigenen Angaben zufolge, Hinweisen auf geplante Terrorakte nachging. Während der Aktion explodierten auch Bomben.

Die Hintergründe sind unklar. Angehörige mehrerer ethnischer Gruppen vermuten einen Zusammenhang mit der aktuellen Regierungskrise.

“Dies ist nicht im Interesse der Bürger, dieser Stadt oder des Landes”, so ein Serbisch sprechender Bewohner Kumanovos. Auf die Frage eines Reporters, ob der Vorfall im Interesse der Regierung sein könnte, antwortet der Mann: “Ich möchte nicht spekulieren. Aber in zwei, drei oder fünf Jahren wird man wissen, wer das getan hat, wer mit der Bevölkerung herumexperimentiert hat.”

Seit Monaten lähmen politische Zerwürfnisse das Land. Die oppositionellen Sozialdemokraten werfen der Regierung Korruption und illegale Abhöraktionen vor. Einige Beobachter spekulieren über eine mögliche Instrumentalisierung latenter ethnischer Spannungen.

Viele Bewohner verließen die betroffenen und teils abgeriegelten Viertel Kumanovos, obwohl bei der Polizeiaktion, nach amtlichen Angaben, keine Zivilisten getötet wurden. Die Armee half bei der Evakuierung der Zivilisten.

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