In Frankreich ist ein genverändertes Schaf vom Angestellten des Forschungsinstituts INRA zum Schlachthof geschickt und wahrscheinlich Ende 2014 verspeist worden.
Nicht geklärt ist bisher, ob es sich um einen Irrtum oder um einen böswilligen Akt handelt.
Aufgedeckt haben den Skandal Journalisten der Zeitung LE PARISIEN. An diesem Dienstag veröffentlichten sie den Artikel mit dem Titel “Wie ein Gen-Schaf in die Lebensmittelkette geriet“ oder Die verrückte Geschichte des Quallen-Schafs, das auf einem Teller landete.
Von Quallen ist deshalb die Rede, weil das 2010 geborene genmodifiziete Schaf mit dem Namen „Emeraude“ („Smaragd“) zum Programm „Grünes Schaf“ gehörte, bei dem die Haut der Schafe durchsichtiger gemacht wird, indem die DNA des Tieres durch Proteine von Quallen verändert wurde. Die dünnere Haut der Schafe soll Forschungszwecken dienen, damit die Veränderungen nach Transplantationen und bei Herzbehandlungen besser erkannt werden können. „Emeraude“ ging es als Testschaf offenbar so gut, dass sie in einem Vorort von Paris mehrere wie sie genmodifizierte Schäfchen zur Welt brachte. Und ihr im Frühjahr 2014 geborener Sohn „Rubis“ („Rubin“) ist das Tier, das dann zum Schlachthof geschickt wurde.
Inzwischen hat die staatliche INRA eine interne Untersuchung eingeleitet und Anzeige erstattet. Davon berichtet auch Le Monde. Das Institut versichert, es bestehe keinerlei Gefahr für die Menschen, die das genmodifizierte Lammfleisch gegessen haben. Doch viele Franzosen sind verunsichert, denn kaum jemand will, ohne es zu wissen, genmodifiziertes Lamm aus dem Forschungsprogramm „Grünes Schaf“ auf dem Teller haben.
Un mouton génétiquement modifié s'est retrouvé dans la chaîne alimentaire http://t.co/u6xlyelyKK
— Le Monde (@lemondefr) June 23, 2015